Internetkonferenz

re:publica startet mit Aufruf zur digitalen Zivilcourage

Michael Müller, regierender Bürgermeister von Berlin, bei der Eröffnung der re:publica
re:publica/Jan Zappner
Michael Müller, regierender Bürgermeister von Berlin, bei der Eröffnung der re:publica
Mit Appellen für digitale Zivilcourage und für Pressefreiheit ist die diesjährige Internetkonferenz re:publica an den Start gegangen. "Wir müssen Solidarität im Netz zeigen, dürfen nicht weiterscrollen und wegklicken", sagte Mitveranstalter Johnny Haeussler am Montag in Berlin.
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"Oft reicht ein Like, ein Tweet oder eine Nachricht an Betroffene, um ihnen zu zeigen, du bist nicht allein. Darum geht es doch in einem Netzwerk". Die elfte re:publica steht in diesem Jahr - in Zeiten von Hate Speech und Fake News - unter dem Motto "Love out Loud".

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, Berlin stehe wie kein andere Stadt für Liberalität, für Offenheit und Toleranz, für Freiheit und Internationalität. Diese Dinge und auch die Meinungs- und Pressefreiheit seien nicht selbstverständlich sondern Werte, "für die man immer wieder kämpfen sich immer wieder engagieren muss". Stellvertretend nannte er den in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel.

Die anstehende Bundestagswahl im September ist für Müller "vielleicht ein Testfall, wie wir uns gemeinsam auseinandersetzen mit dieser Debatte um Lügenpresse und Fake News". Sie werde aber auch ein Startpunkt sein, "wie wir mittelfristig die politische Bildung und die Medienkompetenz in unseren Land stärken". Zudem sei jeder Einzelne aufgerufen, selbstkritisch aus der eigenen Medienblase der sozialen Netzwerk auszutreten.

Bis einschließlich Mittwoch stehen bei der re:publica und der begleitenden Media Convention mehr als 1000 Sprecher auf den Bühnen, über 8000 Besucher aus Dutzenden Ländern werden erwartet. dpa
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