Influencer Marketing ist derzeit ein boomendes Geschäft.
Gronkh, Snukieful, Laurencocoxo: Die TV-Konzerne und Verlage ringen um den richtigen Umgang mit Influencern – jenen Tausenden Hobby- oder Profi-Bloggern, die sich über Youtube, Facebook und Co einer bis zu siebenstelligen Anzahl von Jüngern präsentieren.
Um davon zu profitieren, bieten längst auch die klassischen Vermarkter ihren Werbekunden Kampagnenverlängerungen in Influencer-Kanäle an. Sie sehen dies meist als Ergänzung – und nicht als Alternative – zu Mediawerbung in Print, Digital oder TV, und auch das nur bei manchen Marken, Kampagnen, Kommunikationszielen und Zielgruppen. Sie bieten Influencer-Erweiterungen vor allem deshalb an, um den crossmedialen Ansprüchen ihrer Werbekunden zu genügen. Und um möglichst viele Kampagnenaufträge zu erhalten und dabei TV-, Print- und Internetwerbung verkaufen zu können – das ist schließlich ihr Geschäft.
In der Ausgabe 47/2016 vom 24. November analysiert HORIZONT die Influencer-Strategien der großen
Medienhäuser. HORIZONT Online präsentiert daraus sieben Statements:
Carsten Schwecke, Digitalchef beim Axel-Springer- und Funke-Vermarkter Media Impact
"Auch wenn Influencer Marketing aktuell in aller Munde ist, setzen wir noch stärker auf unsere anderen nativen Kanäle, die deutlich planbarer und skalierbarer sind, statt auf eine Aneinanderreihung singulärer Maßnahmen."
Michael Samak, Geschäftsführer des Burda-Vermarkters BCN
„Mit Influencer Marketing können Medien zwar gute prozentuale Margen erzielen – bisher aber nur auf einem sehr geringen absoluten Niveau.“
Kolja Kleist, Director Customer & Brand Management bei Burda Forward
„Um Influencer-Kanäle als eigenständig rentables Geschäftsmodell zu betreiben, müsste man eigene große Netzwerke aufbauen oder akquirieren.“
Frank Vogel, Sprecher der Geschäftsleitung G+J EMS
„Auch ausschließliche Influencer-Kampagnen müssen für uns rentabel arbeiten. Ein Produkt, das allein den Verkauf klassischer Mediaflächen pushen soll, springt meiner Meinung nach zu kurz und würde im Markt auch kaum angenommen.“
Ronald Horstman, Geschäftsführer Studio 71 (Pro Sieben Sat 1)
„Influencer Marketing ersetzt bei manchen Produkten und Zielgruppen klassische Kampagnen, etwa im Gaming-Markt.“
Brinja Schirrmacher, Digital-Produktchefin bei Bauer Advertising
„Mit Influencern zu arbeiten beinhaltet immer ein gewisses Restrisiko. Umso wichtiger ist vorab eine sorgfältige Qualitätsauswahl.“
Lars-Eric Mann, Verkaufschef beim RTL-Vermarkter IP
Lars-Eric Mann, Verkaufsdirektor Solutions bei IP Deutschland
„Wieso ein Youtuber minutenlang über die Vorzüge eines Beauty-Produkts philosophieren darf, ein für ein paar Sekunden in die Kamera gehaltener Schokoriegel im TV aber sofort die Aufsicht auf den Plan ruft, ist nicht zu verstehen.“