Einen Umsatz von 5,2 Millionen Euro kann der kleine Verlag, der Förster und dem Unternehmer
Dirk Möhrle (zweistelliger Minderheitsanteil) gehört, für 2013 verbuchen. Das ist etwa ein Fünftel weniger als 2012, dem letzten Jahr unter dem Dach von Gruner + Jahr. Grund sind vor allem um eine zweistellige Rate gesunkene
Anzeigenerlöse, die nun etwa bei 2,4 Millionen Euro liegen dürften. In einer ähnlichen Höhe dürften sich die
Vertriebsumsätze bewegen, die 2013 "trotz des
Verzichts auf Aboprämien und wenig Marketing fast konstant gehalten werden konnten", so Förster in einem Pressegespräch. Die übrige knappe halbe Million Euro Umsatz stammt von Konferenzen, Workshops und Weiterbildungsreisen.
Doch warum der Einbruch im
Werbegeschäft? Das Aus des ehemaligen G+J-Schwestertitels
"FTD" Ende 2012 habe alle Werbekunden der Wirtschaftsmedien verunsichert, und speziell bei "Impulse" hätten viele
nach seinem Management-Buy-out (MBO) zunächst einmal abwarten wollen, sagt Förster. Zudem habe es zwei
Vermarktungswechsel mit entsprechenden Friktionen gegeben: Zwar hatte er
fürs erste Jahr praktischerweise G+J Media Sales beauftragt, sein Heft dort aber intern umgruppiert. Und dann hat Förster
im August verkündet, "Impulse" ab 2014 vom kleinen Verlag
Inspiring Network ("Emotion") vermarkten zu lassen - was die Motivation der G+J-Kollegen zum Schluss wohl nicht gerade angestachelt hat. Die Digitalvermarktung betreut seit Januar
Business Ad in Köln. Und immerhin: In den ersten beiden Monaten 2014 seien Print- und Online-Werbeumsätze gestiegen, so Förster.
Zurück zur Bilanz: In 2013 hat "Impulse" einen Vorsteuergewinn von knapp 230.000 Euro erzielt und (nach Steuern) einen
Jahresüberschuss von 150.000 Euro, und das trotz (Einmal-) Gründungskosten von 180.000 Euro. Zudem sei der Gewinn höher als im letzten G+J-Jahr 2012, so Förster: "Freiheit zahlt sich aus." Grund seien gesunkene
Overheadkosten (etwa die Büromiete in den neuen Räumen), neu verhandelte Dienstleisterverträge, günstigerer Einkauf und effizientere Organisation. Die
Stellenzahl ist seit dem MBO um 13 auf 33 gestiegen, je zur Hälfte Redaktion und Verlag. Die Mitarbeiter können künftig am Gewinn teilhaben.
Die
Umsatzrendite 2013 nach Steuern beträgt 2,9 Prozent, das ist leicht unter dem Niveau anderer Mittelständler und deutlich unter den oft zweistelligen Renditen anderer Verlage. "Fürs erste Jahr können wir sehr stolz sein", sagt Förster. Man liege über dem Businessplan, zudem verfolge er - mit dem potenten Mitinvestor Möhrle im Rücken - langfristige Ziele.
Und richtig ist ja auch: Das erste Jahr war sehr turbulent. So hat Förster Hebel umgestellt, die über 90 Prozent des Umsatzes betreffen. Neben dem
Vermarkterwechsel und dem Vorstoß, Anzeigen im Direktgeschäft nach der
Größe der Werbekunden zu bepreisen, hat der Neuverleger auch im
Vertrieb Radikales gewagt: Seit Dezember betreut nicht mehr die G+J-Sparte
DPV den Monatstitel - stattdessen kümmert sich "Impulse" jetzt selbst, mit neuen eigenen Mitarbeitern, um sein wichtiges
Abo-Geschäft (ohne "Köder" mit Prämien und Bindungsfristen), samt Rundum-Kundenbetreuung. Dahinter steckt die Strategie, aus "Impulse" eine Art Mittelständler-Netzwerk zu machen, mit bezahlten Dienstleistungen. Den Einzelhandelsvertrieb betreut jetzt
Stella Distribution. Neu seit vergangenem Jahr ist auch: das Papier (besser, dicker), Herstellungsverfahren (Offset statt Tiefdruck), Druckerei (Neef + Stumme statt Prinovis) und das Heft (neue Ressorts, Design und Leserführung).
Die
Auflage hat zuletzt (IVW IV/2013) etwas nachgegeben. Die Verkäufe liegen mit 72.474 Heften 4,7 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der
Abos ist zwar um ein Fünftel auf 50.777 gestiegen, aber nur durch
Mitgliederstücke (25.550) durch neue Kooperationen mit dem Bund der Selbstständigen (BDS) und dem Verband der Familienunternehmer (ASU). Die
Einzelverkäufe wurden zuletzt aus remissionstechnischen Gründen verzerrt mit lediglich 146 dargestellt; laut Förster betrugen sie jedoch über 1000 Stück.
rp