Rund 200.000 Digital-Abos konnte die Bild im Mai verkaufen
Die IVW hat am Dienstag erstmals Verkaufszahlen von redaktionellen Paid-Content-Angeboten veröffentlicht. Vorreiter bei der Ausweisung ist Axel Springer: Bislang haben ausschließlich "Bild" und "Welt" Daten für ihre Smartphone-Apps vorgelegt. Die IVW geht aber davon aus, dass bald weitere Verlage nachziehen.
Laut den ersten IVW-Zahlen hat die "Bild" im Mai 2014 insgesamt 200.571 digitale Abos - im IVW-Jargon "tagesdurchschnittliche Nutzungsrechte" - verkauft. Die "Welt" kam im gleichen Zeitraum auf 52.672 Digital-Abos. Erfasst werden sowohl Einzelabrufe als auch Abonnements, die über alle Verkaufsplattformen in einem Monat verkauft werden. Die IVW weist für jedes erfasste Angebot die durchschnittliche Zahl der bezahlten Zugänge pro Kalendermonat aus.
"Die Ergebnisse der allerersten Paid Content-Ausweisung sind sehr erfreulich", kommentiert
Donata Hopfen, Verlagsgeschäftsführerin der Bild-Gruppe, die ersten Paid-Content-Zahlen der IVW: "Die Zahlen ermutigen uns, den eingeschlagenen Weg für bezahlte journalistische Angebote im Internet weiterzugehen. Sie zeigen deutlich, dass Leser grundsätzlich bereit sind, für Inhalte im Netz zu zahlen auch in einem Umfeld, in dem andere Angebote kostenfrei sind."
Axel Springer hatte zuletzt im vergangenen Dezember
Zahlen für seine Paid-Content-Angebote veröffentlicht. Damals kam die Bild auf rund 152.000 Digital-Abonnenten, die Welt auf rund 47.000. Die Zahlen sind wegen unterschiedlicher Zählmethoden nicht direkt mit den neuen Werten der IVW vergleichbar, deuten aber zumindest auf eine positive Entwicklung der Paid-Content-Angebote von Axel Springer hin.
Dass bei der ersten Ausweisung ausschließlich Medien von Axel Springer vertreten sind, war dem Unternehmen bis zur Veröffentlichung nicht klar, sagte eine Sprecherin gegenüber HORIZONT - man werde die Paid-Content-Zahlen aber auch weiterhin an die IVW melden. Auch bei der IVW gab man sich trotz der noch bescheidenen Beteiligung an dem Verfahren entspannt: "Das Interesse an der Ausweisung wächst, die Nachfragen werden mehr", so eine Sprecherin. "Wir gehen davon aus, dass weitere Verlage dem Vorbild von Axel Springer folgen und bald nachziehen werden."
dh