Das Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland war eines der beherrschenden Themen im Juni. In den betroffenen Gebieten hielten vor allem regionale Medien die Menschen mit aktuellen Informationen auf dem Laufenden und erlebten einen regelrechten Ansturm auf ihre Online-Angebote. Zeitungen wie die "Mitteldeutsche Zeitung", die "Magdeburger Volksstimme" oder die "Passauer Neue Presse" verzeichneten nach den aktuellen IVW-Zahlen neue Rekorde. Die großen Nachrichtenportale konnten dagegen kaum von der Nachrichtenlage profitieren - im Gegenteil: Bild.de und Spiegel Online verloren im Juni Zugriffe.
So war die
"Mitteldeutsche Zeitung" einer der größten Gewinner im Juni: Mit einem Plus von rund 106 Prozent auf 5,3 Millionen stiegen die Visits auf der Website der Tageszeitung aus Halle an der Saale im Vergleich zum Vormonat um mehr als das Doppelte. Bei der "Passauer Neuen Presse" (PNP.de) schnellten die Zugriffe um 81 Prozent auf rund 4,9 Millionen Visits in die Höhe, das Portal der
"Leipziger Volkszeitung" LVZ.de liegt mit rund 75 Prozent im Plus und bei der
"Magdeburger Volksstimme" stiegen die Visits gar um rund 175 Prozent auf 2,5 Millionen. Den größten relativen Zuwachs verzeichnete die
"Torgauer Zeitung", die um 487 Prozent auf rund 500.000 Visits zulegte. Auch die Websites von ostdeutschen Radiosendern wie Radio SAW und Radio Brocken liegen zweistellig im Plus.
Die großen Nachrichtenportale konnten dagegen kaum von den dramatischen Ereignissen profitieren. Die größten Angebote
Bild.de,
Spiegel Online und
Focus Online rutschten im Juni sogar ins Minus. Leicht im Plus liegen Die Welt, Süddeutsche.de und n-tv.de. Die meisten User in den von der Flut betroffenen Gebieten vertrauten also offensichtlich auf die Berichterstattung ihrer regionalen Medien vor Ort.
Zu den großen Gewinnern im Juni gehören außerdem das Fußballportal
Transfermarkt.de mit einem Plus von rund 21 Prozent auf über 43 Millionen Visits und das Videoportal
Viewster mit einem Zuwachs von 42 Prozent auf rund 11,5 Millionen Visits. Das nach Visits größte Online-Portal bleibt das Contentangebot von T-Online vor Ebay.
Auch bei den Vermarktern gab es durch den Ansturm auf die Portale vieler Regionalzeitungen Verschiebungen: So legten das Portfolio des Vermarkters
OMS um 9,4 Prozent zu, der damit im Ranking der Vermarkter von Platz 8 auf Platz 6 springt. An der Spitze liegt unverändert Interactive Media vor Axel Springer, Ebay Advertising und Seven-One Media.
dh