Der März war ein durchschnittlicher Nachrichten-Monat - bis zum 24.: An diesem Tag stürzte Germanwings-Flug 4U9525 ab. Zwar gab es auch weitere wichtige News-Themen wie den Terroranschlag in Tunesien oder die Blockupy-Proteste in Frankfurt. Die starken Zuwächse jedoch, die die großen Newsportale im dritten Monat des Jahres verzeichneten, dürften hauptsächlich auf das Germanwings-Unglück zurückzuführen sein. Reihenweise purzelten die IVW-Rekorde.
Solche Zahlen gab es selbst
im Januar nach dem Attentat auf Charlie-Hebdo nicht. So machte
Bild.de einen Sprung um mehr als 40 Millionen Visits. Springers Nachrichtenseite,
die im März auch im Social Web äußerst stark unterwegs war, kam auf insgesamt 333,40 Millionen Visits (Online und Mobile) und war damit das stärkste deutsche Nachrichtenangebot. Gleichzeitig ist das neuer IVW-Bestwert für die Seite. Das Boulevardmedium hatte den Absturz der Germanwings-Maschine sehr intensiv begleitet und auch als eines der ersten deutschen Medien den Namen des mutmaßlich für den Absturz verantwortlichen Co-Piloten Andreas Lubitz mit vollem Namen und samt Foto gezeigt. Mit der offensiven Berichterstattung
hatte sich "Bild" nicht nur Freunde gemacht - die enormen Zugriffsteigerungen zeigen jedoch, wie groß das Interesse der Leser an entsprechenden Informationen gewesen sein dürfte.
Die Top 10 der Nachrichtenseiten
Quelle: IVW
Spiegel Online ging zurückhaltender mit Informationen zu Andreas Lubitz um: Nachdem man sich zunächst dagegen entschieden hatte, den vollen Namen des Co-Piloten zu nennen, änderten die Hamburger wenig später ihre Meinung, als die Indizien für einen erweiterten Suizid Lubitz' immer erdrückender wurden. SpOn landete im März bei 234,34 Millionen Visits und damit wie schon im Februar an Nummer 2 der News-Portale - im Vormonat hatte es so gerade noch für den Sprung über die 200-Millionen-Marke gereicht. Den dritten Platz verteidigte
Focus Online, das von 108,01 auf den Rekordwert von 133,67 Millionen Visits zulegte.
Spiegel Online - hier ebenfalls am 26. März - verzichtete auf Fotos von Lubitz
Auch auf den folgenden Plätzen änderte sich nichts an der Reihenfolge:
n-tv.de verzeichnete insgesamt 103,63 Millionen Vists und schaffte damit erstmals den Sprung über die 100-Millionen-Marke.
Welt Online wuchs um gut 10 Millionen Zugriffe auf insgesamt 65,16 Millionen Visits - auch das ist IVW-Rekord für den Springer-Titel. Es folgen
Zeit Online mit 52,32 und
Süddeutsche.de 51,78 Visits - damit entscheidet die "Zeit" das Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Münchnern im zweiten Monat hintereinander für sich. Allerdings fehlen der "SZ" seit Ende des vergangenen Jahres auch die Visits der "Münchner Abendzeitung", die ihre Reichweiten mittlerweile wieder gesondert ausweisen lässt - allein im März betrug diese 6,5 Millionen Visits. Während
Faz.net mit 45,14 Millionen Visits einen neuen IVW-Rekord aufstellte, gelang dies
Stern.de nicht: 35,58 Visits liegen leicht unter dem Januar-Wert.
Im Gesamtranking bleibt zumindest an der Spitze alles beim Alten: Das Contentangebot von
T-Online erzielte insgesamt 444 Millionen Visits und bleibt damit stärkstes Online-Angebot. Da auch die Telekom-Website über Germanwings berichtete, dürfte ein Gutteil der enormen Steigerung von mehr als 50 Millionen Visits daher rühren. Für die Nummer 3
ebay gilt das nicht, der Online-Marktplatz legte dennoch kräftig zu und landete bei 254,91 Millionen Visits (Vormonat: 222,18). Nummer 2 im Ranking bleibt Bild.de.
Auch für
HORIZONT Online war der März ein außerordentlich zugriffsstarker Monat. Der Relaunch der Website, die Einführung neuer Formate sowie viele exklusive Nachrichten und starke Meinungsbeiträge zahlen sich offensichtlich aus. Unsere Website erzielte im März insgesamt 1,5 Millionen Visits - auch das ist ein neuer IVW-Rekord. Dafür bedanken wir uns bei all unseren Lesern und hoffen, Sie bleiben uns treu!
ire