Das
Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebit) war mit plus 4,1 Millionen Euro allerdings besser als im 1. Halbjahr 2013. Zur Verbesserung des operativen Ergebnisses haben alle Segmente beigetragen. Den Ergebnisverbesserungen bei Sport, Film sowie Sport- und Event-Marketing standen jedoch Aufwendungen der Holding im Formel-1-Prozess in Millionenhöhe gegenüber. Der Umsatz ist um 23,4 Prozent auf 246,5 Millionen Euro gestiegen.
Das
Segment Sport hat sich trotz Fußball-Weltmeisterschaft positiv entwickelt. Der Free-TV-Sender Sport 1 hat den Marktanteil leicht gesteitert. Auch die digitalen Plattformen von Sport 1, vor allem mobile, sind erheblich gewachsen. Der Umsatz sank trotzdem um 4,3 Prozent auf 69,5 Millionen Euro. Der Grund: Constantin war Produzent des
Telekom-Angebots "
Liga Total", das die Bonner nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte aufgegeben haben. "Die strategische Richtung, die wir im Sportgeschäft in den vergangenen rund zwei Jahren eingeschlagen haben, ist die richtige", sagt
Bernhard Burgener, Vorsitzender des Vorstandes der Constantin Medien. Das Ergebnis stieg auf 1,9 Millionen Euro.
Im
Segment Film stieg der Umsatz um satte 46,3 Prozent auf 155,5 Millionen Euro. Vor allem Kinoverleih und Lizenzhandel konnten dank des Vertriebs von
"Pompeii" deutlich höhere Erlöse erzielen. Diesen standen jedoch Anbschreibungen auf aktivierte Produktionskosten gegenüber. Im Bereich
Home Entertainment sorgten
"Fack ju Göhte" und
"Chroniken der Unterwelt - City of Bones" für positive Impulse. Auch die Digitalvermarktung von "Fack ju Göhte" lief gut. Das Ergebnis verbesserte sich auf 1,9 Millionen Euro.
Das Segment
Sport- und Event-Marketing steigerte den Umsatz um 4,1 Prozent auf 20,3 Millionen Euro. Das Ergebnis legte vor allem wegen Kostensenkungen um 22 Prozent auf 7,2 Millionen Euro zu. Im Segment
Übrige Geschäftsaktivitäten lag der Umsatz bei 1,1 Millionen Euro - bei einem operativen Verlust von 1,2 Millionen Euro.
Richtig verhagelt hat jedoch die
Formel-1-Klage das 1. Halbjahr. Der Verlust im Bereich
Sonstiges, in dem die Kosten für die Holding gebündelt sind, lag bei 6,2 Millionen Euro. Darin enthalten sind Kosten von 3,6 Millionen Euro für die
Schadensersatz-Klage gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Die Klage von Constantin war vom Obersten Gericht in London abgewiesen worden.
Der ehemals zum Imperium von
Leo Kirch gehörende Konzern hatte Ecclestone auf 140,4 Millionen US-Dollar, umgerechnet 102 Millionen Euro, Schadensersatz verklagt. Die Argumentation: Ecclestone und seine Familienstiftung hätten 44 Millionen US-Dollar Schmiergeld an Ex-Bayern-LB-Risikovorstand
Gerhard Gribkowsky bezahlt. Dadurch seien die Formel-1-Anteile 2006 beim Verkauf an
CVC Capital Partners unterbewertet worden. Constantin sollte von der
Bayern LB zehn Prozent des Kaufpreises bekommen, wenn die Anteile für mehr als 1,1 Milliarden US-Dollar den Besitzer wechselten. CVC zahlte aber nur 814 Millionen Dollar.
Im Londoner Verfahren hat Constantin Berufung eingelegt. Parallel prüft das Unternehmen
laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" von Anfang August, eine Klage gegen die Bayern LB, falls diese nicht ihrerseit Ecclestone auf Schadenersatz verklagt. Andernfalls werde Constantin "endgültig vom Schadensersatz abgeschnitten werden", zitiert die "SZ" aus einem Schreiben von Constantins Anwaltskanzlei
Bub, Gauweiler und Partner. Der Bestechungsprozess gegen Ecclestone war Anfang August gegen eine Zahlung von 100 Millionen Euro eingestellt worden.
pap