Halbjahresbilanz

Deutschlandgeschäft pusht Umsatz der RTL Group

 Die Co-CEOs der RTL Group Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch
RTL Group
Die Co-CEOs der RTL Group Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch
Dank der guten Entwicklung der Mediengruppe RTL Deutschland und positiven Wechselkurseffekten schließt die RTL Group das 1. Halbjahr mit einem Plus von 3,8 Prozent ab und erzielt einen Umsatz von rund 2,79 Milliarden Euro. Entsprechend hebt das TV-Unternehmen den Ausblick für 2015 an und rechnet nun doch mit einem leichten Plus im Vergleich zum Vorjahr.
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Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Reported Ebita) ist in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 534 Millionen Euro gestiegen. Im Vorjahreszeitraum lag es bei 517 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnen die Co-CEOs Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch allerdings nur mit dem Vorjahresniveau. Auch der Nettogewinn ist im 1. Halbjahr gestiegen und zwar um mehr als die Hälfte auf 351 Millionen Euro.

Für die gute Entwicklung ist vor allem die Mediengruppe RTL Deutschland zuständig, die den Umsatz um satte 7,3 Prozent auf 995 Millionen Euro steigern kann. Das Ebita klettert um 9,6 Prozent auf 343 Millionen Euro. Die Ebita Marge liegt damit bei 34,5 Prozent. Die Mediengruppe mit ihrem Vermarkter IP Deutschland ist traditionell der größte Umsatz- und Ergebnisbringer der RTL Group und auch das größte Einzelprofitcenter vom RTL-Mutterkonzern Bertelsmann.

Den Umsatz deutlich gesteigert hat das Digitalgeschäft. Mit einem Plus von 94 Prozent und einem Umsatz von 219 Millionen Euro ist es jedoch nach wie vor deutlich kleienr als das starke klassische TV-Geschäft. Die RTL Group hat in den vergangenen Jahren deutlich zugekauft, zudem wächst der Bereich stark organisch. Insgesamt legt das Digitalgeschäft zu dem Unternehmen wie die Multichannel-Networks Broadband TV und Style Haul sowie die Programmatic-Plattform SpotXchange gehören, ein hoch zweistelliges Plus vor. Derzeit generiert die RTL Group über 8 Milliarden Online Video Views im Monat - 50 Prozent mehr als im monatlichen Schnitt im 4. Quartal 2014. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen damit das größte Online-Video-Unternehmen Europas und weltweit der Marktführer auf Youtube.

Dass die RTL Group trotz des starken Deutschlandgeschäfts nicht optimistischer in die Zukunft blickt, liegt an der Entwicklung in anderen wichtigen Märkten. So steigt der Werbeumsatz in Frankreich bei der Groupe M6 zwar um 1,3 Prozent. Der Gesamtumsatz sinkt jedoch deutlich um 5,7 Prozent auf 632 Millionen Euro. Grund dafür ist ein Minus bei den Diversifikationsgeschäften. Auch das Ergebnis geht zurück und zwar um 5,4 Prozent auf 105 Millionen Euro. In den Niederlanden bleibt der Umsatz stabil bei 226 Millionen Euro, allerdings sinkt das Ergebnis deutlich um 38,6 Prozent auf 27 Millionen Euro.

Der Produktionsarm Freemantle, mit 637 Millionen Euro im 1. Halbjahr nach der Mediengruppe RTL Deutschland das zweitwichtigste Geschäftsfeld, kann den Umsatz steigern. Das Ebita bleibt mit 28 Millionen Euro weitgehend stabil.

Gestiegen sind auch die Distributionserlöse und zwar um 18 Prozent auf 118 Millionen Euro. Auch hier ist Deutschland ein Treiber. Die Gruppe profitiert von der steigenden Nachfrage nach HD-Sendern. Diese sind kostenpflichtig. Insgesamt ist die Anzahl der HD-Abonnenten im 1. Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 5,7 Millionen gestigen.pap
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