Inhalt
"Dogs" ist kein Tiermagazin im herkömmlichen Sinne - vielmehr beschäftigt sich der
G+J-Titel mit der vielschichtigen Beziehung zwischen Mensch und Hund. Berichtet wird aus Bereichen wie Psychologie, Wirtschaft, Gesundheit, Recht und Kultur, wobei man eine klare Einordnung in klassische Ressorts vermisst. Das aber ist ganz und gar kein Nachteil, die erfrischende Ungebundenheit an das bekannte Rubriken-Korsett tut den Geschichten gut. Feste Kategorien sind allenfalls die kurzen News "Hot Dogs" auf den ersten sowie das "Journal" auf den letzten Seiten des Hefts.
Was man dem Magazin schon auf den ersten Seiten anmerkt: "Dogs" ist gemacht von Hundebesitzern für Hundebesitzer. Allen voran Chefredakteur
Thomas Niederste-Werbeck, dessen Terrier "Buddy" auch regelmäßig als Fotomodel im Heft auftaucht. Ansonsten rekrutiert sich das Autorenteam zu weiten Teilen aus Fachjournalisten und Experten wie Hundetrainern, Biologen und Tierärzten.
Der Lesefreundlichkeit tut das keinen Abbruch, im Gegenteil: "Dogs" kommt ganz unprätentiös daher, ohne erhobenen Zeigefinger und Überheblichkeit, aber fachlich immer hervorragend. Das sorgt dafür, dass sich sowohl erfahrene Hundebesitzer als auch Anfänger wieder finden und am Ende beide Seiten profitieren - Hunde und Menschen.
Eine Tiertrainerin erklärt, wie man den Jagdtrieb seiner Vierbeiner in den Griff bekommt
Das aktuelle Heft
Das Titelthema der Ausgabe 1/2014 beschäftigt sich mit dem ausgeprägten Jagdtrieb mancher Rassen - sicherlich ein Thema, dass die ohnehin schon spitze
"Dogs"-Zielgruppe noch ein Stück weit kleiner macht, schließlich hat bei weitem nicht jeder Hundebesitzer einen Jagdhund zuhause sitzen. Dennoch liest man das stark bebilderte Dossier von Hundetrainerin
Astrid Nestler gerne. Gleiches gilt für das Porträt der chinesischen Zuchtrasse Shar-Pei, oder auch bei der Vorstellung ganz unterschiedlicher, aber immer erfolgreicher Geschäftsideen rund um das Thema Hund.
Politisch wird es bei der Reportage von
Cornelia Gerlach über den rumänischen Dokumentarfilmer und Tierschützer Claudiu Dumitriu, der gegen die staatlich angeordnete Tötung von Straßenhunden eintritt. Man möchte beim Lesen ob der Ungerechtigkeiten empört aufschreien, vor allem dann, wenn Gerlach über den Hundefänger Flavius Barbulescu schreibt, er wolle "weitere 25 Jahre Hunde töten und sich dann mit einem Massenmord an mindestens 250.000 Hunden in den Ruhestand verabschieden".
Bedrückend: Der Text von Cornelia Gerlach über die Hundemorde in Rumänien
Ein Plus von "Dogs" sind die hervorragenden Bilder und Illustrationen. Das merkt man schon bei Standardseiten, doch ganz besonders hervor sticht die aufwendige Bebilderung zum Artikel "Glücksgefühle - Was Hunde zufrieden macht" von
Petra Führmann und Astrid Nestler. Gemeinsam mit Hundetrainerin Eileen Kröschel setzt Fotograf
Jan von Holleben die Tiere so in Szene, als würden sie träumen - enstanden sind Fotos mit "Aww"-Faktor.
Fotograf Jan von Holleben durfte sich bei einer Bilderserie zum Thema Träumen austoben
Und dann erfährt man natürlich noch allerhand über die Erziehung der vierbeinigen Gefährten. Angefangen beim sechsteiligen Crashkurs, der in dieser Ausgabe mit dem essentiellen Befehl "Komm" beginnt, weiter zum Porträt der amerikanischen Tiertrainerpionierin Karen Pryor bis hin zum einfachen Training für zuhause. Für Letzteres braucht es lediglich einen Zollstock sowie, Überraschung, einen lernwilligen Vierbeiner. Tipps, die sich vielleicht auch mal
Katharina von der Leyen zu Herzen nehmen sollte, berichtet sie in ihrer Kolumne doch ausgiebig von der Crux mit dem Hund im Menschenbett.
HORIZONT liest ...
Printkrise hin oder her, noch nie hat es an deutschen Kiosken eine so große Auswahl gegeben wie in der heutigen Zeit. Der Leser kann aus rund 6000 Zeitschriftentiteln wählen, dazu kommen die regionalen und überregionalen Tageszeitungen.
In der Online-Kolumne "HORIZONT liest..." wühlt sich die Redaktion wöchentlich durch die Vielfalt am Zeitschriften- und Zeitungsstand und stellt ihre Favoriten jeden Donnerstag vor.
Auflage
Gruner + Jahr hat im 4. Quartal vergangenen Jahres 41.438 Ausgaben von "Dogs" verkauft, das sind ganze 22,75 Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Vor allem in Einzelverkauf ging die Auflage zurück, die Abos halten sich recht konstant bei 18.497 Exemplaren.
Zielgruppe
Gruner + Jahr bezeichnet "Dogs" als "anspruchsvolles, emotionales Lifestyle-Magazin für Hundefreunde" - und davon dürfte es in Deutschland angesichts von über fünf Millionen Hunden ausreichend geben. Laut AWA 2013 sind über zwei Drittel der "Dogs"-Leser weiblich, das durchschnittliche Alter beträgt 40,4 Jahre. Die meisten Leser verfügen über ein höheres Bildungsniveau und ein überdurchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen.
Ein Auszug aus dem Buch "Dog make us human" von Fotograf Art Wolfe
Facts
"Dogs" erscheint seit 2006 zweimonatlich bei Gruner + Jahr in Hamburg. Die 1/1-Anzeigenseite in 4c kostet laut Preisliste 13.900 Euro; der Copypreis beträgt 5,50 Euro.
fam