Damit widerspricht der 47-Jährige klar dem Verleger und VDZ-Präsidenten
Hubert Burda ("Focus"), der gerade auf seiner eigenen Digitalkonferenz DLD behauptet hatte,
allein mit Qualitätsjournalismus könne im Netz heute niemand mehr überleben. Dabei steckt der "Spiegel" im selben
Dilemma wie die meisten anderen Verlage: Noch nie hat die Marke in Print plus Online so viele Menschen erreicht - aber auch noch nie so wenig Umsatz mit allem erzielt.
Wolfgang Büchner setzt auch digital auf Qualitätsjournalismus (c) Carsten Milbret
Im Gespräch mit HORIZONT erklärt Büchner sein Zukunftsrezept. Und er antwortet auf Kritiker in seiner Redaktion, die ihrem neuen Chef mangelndes Interesse an Inhalten und Debatten vorwerfen. Sie halten ihn eher für einen
Redaktionsmanager - und weniger für einen
publizistischen Kopf. "Um als Chefredakteur erfolgreich zu sein, kann man das heute nicht mehr trennen", entgegnet Büchner. Und: "Es gibt keine schönere intellektuelle Herausforderung als die, zu überlegen, wie wir unsere Art zu arbeiten in die digitale Welt übertragen können."
rp