HORIZONT Bewegtbildgipfel

GroupM-Chef: "Der Wandel wird im TV deutlich schneller gehen als in Print"

Group-M-Manager Jürgen Blomenkamp
Group-M-Manager Jürgen Blomenkamp
Aus Kundensicht ist die Antwort auf die Frage "Rabatte, Reichweite oder Umfeld? Was zählt wirklich?" relativ schnell gefunden. Alles, könnte sie lauten, oder wie es Roland Meves von McDonald's Deutschland beim HORIZONT Bewegtbildgipfel beschreibt: "Wir brauchen gute Rabatte, eine hohe Reichweite und qualitative Umfelder."
Teilen

Bewegtbildgipfel 2014: Die besten Bilder (Tag 1)

Doch angesichts der neuen globalen Player, die in den Markt drängen, sowie der Verschmelzung der einstigen Silos Fernsehen und Internet wird es für die TV-Branche gleichwohl herausfordernder, sich auf diesen Dreiklang einzustimmen.

Dabei gab es am Mittwoch auf dem Bewegtbildgipfel zunächst Entwarnung von höchster Stelle: GroupM-Chef Jürgen Blomenkamp prognostizierte dem linearen TV aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung keinen schnellen Tod über Nacht, durchaus aber dramatische Veränderungen in der Infrastruktur des Geschäftsmodells. Die bereits erwähnte Auflösung bisher geltender Silos werde "die großen TV-Gruppen dabei selbstverständlich unter Druck setzen, mit diesen neuen Möglichkeiten umzugehen". Player wie Google und Amazon stünden zudem bereits in den Startlöchern und werden Blomenkamp zufolge "ordentlich Druck machen im Werbemarkt".

Große Player wie Google und Amazon versuchen, geschlossene Systeme aufzubauen, die jeden anderen Akteur überflüssig machen. Allein daraus entsteht Nachhaltigkeit. Das ist brutal, aber sehr wirksam.
Jürgen Blomenkamp
Dass der viel bemühte Vergleich mit dem Schicksal der Tageszeitungen hinkt, glaubt zwar auch der GroupM-Manager. Anders als seine Mitdiskutanten - unter anderem AS&S-Geschäftsführerin Elke Schneiderbanger und IP-Deutschland-Chef Matthias Dang - geht Blomenkamp aber davon aus, dass sich der Wandel in TV "deutlich schneller" bemerkbar machen wird als in Print: "Im Bereich Bewegtbild haben wir schon bald durchgängig programmatische Plattformen vor uns, etwas vergleichbares gab es bei den Zeitungen schlichtweg nicht." Spannend sei lediglich, wo die Investitionen stattfinden. "Und wir haben Grund zur Vermutung, dass es sich dabei um andere Player als die bisherigen handelt", so Blomenkamp weiter.

Laut Jens-Uwe Steffens, Geschäftsführender Gesellschafter bei Pilot Hamburg, muss der Teil, den allein Google und Youtube aus dem Markt nehmen, schon jetzt sehr ernst genommen werden. "Dazu kommt: Solche Unternehmen zahlen bei uns keine Steuern, sie halten sich an keine allgemeingültige Konvention." Und an der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle brauche man ebenfalls nicht zu zweifeln, ergänzte Blomenkamp und reagierte damit auf eine Nachfrage von McDonald's-Mann Meves: "Große Player wie Google und Amazon versuchen, geschlossene Systeme aufzubauen, die jeden anderen Akteur überflüssig machen. Allein daraus entsteht Nachhaltigkeit. Das ist brutal, aber sehr wirksam." kl

Bewegtbildgipfel 2014: Die besten Bilder (Tag 2)





stats