Gute Zeit-Bilanz 2014

"Zeit"-Chef Rainer Esser: "RTL wird einbrechen"

Meldet schwarze Zahlen für Zeit Online: Rainer Esser
Zeit Verlag
Meldet schwarze Zahlen für Zeit Online: Rainer Esser
Wer Erfolg hat, darf wohl auch lästern: Zeit Online schreibt keine roten Zahlen mehr, und die gesamte Gruppe schaffte 2014 ein Umsatzplus von fast 8 Prozent. Aus dieser Position heraus teilt Verlagsgeschäftsführer Rainer Esser im Gespräch mit HORIZONT erneut gegen den Werbemarkt-Wettbewerber Privatfernsehen aus – diesmal allerdings nicht süffisant-ironisch wie in seinem Gastbeitrag vor vier Wochen, sondern ziemlich ernsthaft.
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Zeit Online habe 2014 den Break-even geschafft, sagt Esser – sechs Jahre, nachdem der Verlag 2009 begonnen hatte, systematisch in die Site zu investieren. Um 12 Prozent seien die Erlöse von Zeit Online zuletzt gestiegen, auf geschätzt knapp 15 Millionen Euro. Wie der Verlag das gemacht und gerechnet hat, das lesen Abonnenten in der HORIZONT-Ausgabe 10/2015, die am Donnerstag, 5. März erscheint. Ebenso die genauen Umsatzspartenzahlen der Gruppe (180 Millionen Euro), der Wochenzeitung (120 Millionen Euro, plus 1 Prozent) sowie die interessantesten Produktnews der kommenden Monate.

RTL wird in der Zielgruppe 14/49 in fünf Jahren um mindestens 50 Prozent einbrechen.
Rainer Esser
2015 sei mit der gleichen Dynamik gestartet wie 2014, so Esser: "Es sieht wieder nach einem vielversprechenden Jahr aus." Auch langfristig: Starke Printmarken hätten in Verbindung mit Online "gute Chancen auf Reichweitensteigerungen", anders als das private Fernsehen. "RTL wird in der Zielgruppe 14/49 in fünf Jahren um mindestens 50 Prozent einbrechen", prognostiziert Esser. Da Zuschauer in den Werbeblöcken durch Smartphone-Nutzung und andere Aktivitäten abgelenkt seien, würden die Werbeerlöse von RTL künftig "dramatisch sinken". Print sei "das einzige Alleinaufmerksamkeitsmedium – wer liest, konzentriert sich". rp

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