Gruner + Jahr

Unternehmenssprecher Claus-Peter Schrack übergibt an "Stern"-Redakteur Frank Thomsen

Gruner+Jahr-Sprecher Claus-Peter Schrack (l.) übergibt an "Stern"-Redakteur Frank Thomsen
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Gruner+Jahr-Sprecher Claus-Peter Schrack (l.) übergibt an "Stern"-Redakteur Frank Thomsen
Stimmenwechsel bei G+J: Claus-Peter Schrack, seit 2009 Leiter der Konzernkommunikation, verlässt das Haus auf eigenen Wunsch. Spätestens im März 2015 übernimmt Frank Thomsen, Ressortleiter Deutschland beim G+J-Flaggschiff "Stern". Schrack wird Gruner + Jahr und seinem Nachfolger noch bis Sommer 2015 "beratend zur Seite stehen", teilt der Verlag mit.
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Schrack, 49, war nach Stationen bei Loyalty Partner ("Payback"), beim Finanzinvestor Apax Partners und bei der Consulting-Firma A.T. Kearny im Juni 2009 vom damaligen CEO Bernd Buchholz als Experte für Strategie-, Finanz- und Mergers/Acquisitions-Kommunikation zu G+J geholt worden. Schließlich standen schon damals Umbauten auf der Agenda – inklusive dem Aufbau einer ganz neuen Geschäftssäule (digitale Fachinformation) durch Zukäufe.

Doch die Gesellschafter haben die Pläne später abgeschossen, und Buchholz gleich mit. Schrack überstand sowohl dessen Abgang (September 2012) als auch den der beiden übrigen Vorstände (April 2013), konnte sich dann aber offenbar auch das Vertrauen der neuen CEO Julia Jäkel erarbeiten, die ihm nun goldene Worte mitgibt: Sie habe seine "strategische Sicht und besonders seine Souveränität und Ruhe gerade in fordernden Situationen sehr geschätzt".

Warum geht Schrack, nach fast sechs Jahren? "Ein Kommunikator sollte immer mal wieder die Perspektive wechseln, um nicht betriebsblind zu werden", zitiert er sich per G+J-Pressemitteilung. Konkretere Gründe kann man nur vermuten: Vielleicht hat er, etwa nach der "FTD"-Einstellung, der plötzlichen Absetzung von Dominik Wichmann als "Stern"-Chef und den jüngsten Entlassungen keine Lust mehr auf Defensivthemen ohne Aussicht auf belegbare News einer Vorwärts- oder gar Akquisitionsstrategie. Vielleicht behagt ihm aber auch die Aussicht zu wenig, dass G+J künftig als 100-prozentige Bertelsmann-Tochter durch mehr Abstimmungsbedarf mit Gütersloh auch kommunikativ an Eigenständigkeit verlieren könnte.

Nachfolger Frank Thomsen, 49, leitet das Deutschland-Ressort des "Stern" seit August 2013. Zuvor war er sieben Jahre Chefredakteur von Stern.de. Er arbeitet seit 1996 beim "Stern", zunächst als Redakteur im Wirtschaftsressort, später als Ressortleiter Politik/Wirtschaft. Er stehe "für langjährige journalistische Erfahrung, Führungskompetenz, Geradlinigkeit und kennt unser Haus, seine Menschen und Produkte aus dem Effeff", so Jäkel. rp
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