Wie bereits
im Juli in einem Pressegespräch angekündigt, hat Gruner + Jahr dabei sowohl auf organisches Wachstum wie auch auf Zukäufe gesetzt: "Wir machen jetzt ein Fünftel unserer Erlöse im Digitalen und sind in Frankreich auch durch Zukäufe zum führenden Digitalverlag geworden", so Jäkel im "Zeit"-Interview, das in der am heutigen Donnerstag erschienenen Ausgabe zu lesen ist. Im vergangenen Jahr waren die G+J-Digitalerlöse noch um 19 Prozent gestiegen, 2014 waren es 26 Prozent. Ihr Anteil am G+J-Gesamtumsatz war zuletzt von 17 Prozent in 2014 auf 19 Prozent im Jahr 2015 gewachsen.
Im digitalen Journalismus sieht Jäkel Gruner + Jahr als "Marktführer bei Onlineportalen für Frauen, im Eltern-Segment, bei den Themen Wohnen und beim Essen." Die Webseiten von stern.de und gala.de würden wachsen, "ebenso unsere Werbeeinnahmen" im Digitalen.
Beim Gesamtumsatz werde G+J hingegen "stabile Geschäfte zeigen", wie Jäkel erklärt. Damit kann der Verlag insofern zufrieden sein, als man sich dieses Jahr
von der Verlagsgruppe News und damit vom kompletten Österreich-Geschäft sowie von der Motor Presse in Frankreich getrennt hat. Die dort generierten Umsätze im Vertriebs- und Anzeigengeschäft fehlen natürlich. Die Vertriebserlöse bei gedruckten Zeitschriften in Deutschland würden laut Jäkel "leicht" zunehmen. Das Print-Anzeigengeschäft laufe "mehr oder weniger stabil – in einem insgesamt schrumpfenden Markt."
Im 1. Halbjahr 2016
hatte Gruner + Jahr noch einen leicht rückläufigen Umsatz gemeldet: In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres belief sich der Gesamtumsatz der Verlagsgruppe auf 777 Millionen Euro (H1 2015: 785 Mio. Euro). Durch die Investitionen in das Digitalgeschäft ging das operative Ergebnis seinerzeit um 7 Prozent auf 52 Millionen Euro zurück. ire