Bitte prüfen: Der Arbeitskreis Mittelständischer Verlage (AMV) macht Ernst
mit seiner Drohung, die zum März abgeschlossene 5-Jahres-Handelsvereinbarung der sieben großen Verlage mit dem Grosso-Verband rechtlich abzuklopfen. Man habe beim Bundeskartellamt eine Anfrage eingereicht, um den Deal auf Rechtswidrigkeit überprüfen zu lassen, teilt der AMV mit.
Der AMV ist der Ansicht, dass die neue Handelsspannenvereinbarung zwischen Verlagsallianz und Grosso kleine und mittlere Verlage diskriminiere. "Sowohl die Malusregel als auch andere Teile des Abkommens bevorzugen insbesondere die Titel der Verlagsallianz", so der AMV. Zudem seien „Kostenfaktoren zu Lasten Dritter verhandelt (worden), die zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit hatten, Einfluss auf die Verhandlungen zu nehmen".
Ende April habe man noch versucht, mit dem
Grosso-Verband zu verhandeln und Verbesserungen für kleine Titel zu vereinbaren, was aber "abgelehnt wurde“, so der AMV. Deshalb – und weil die neuen Konditionen für kleine und mittlere Verlage "teilweise existentielle
Benachteiligungen" beinhalteten – habe sich der AMV zu der Kartellamtsanfrage entschlossen und "bedauert, dass dieser Schritt notwendig wurde".
Bereits
Anfang März hatte der AMV heftige Kritik am neuen Regelwerk geübt und verkündet, der sogenannten
Malusregelung nicht zuzustimmen. Sie soll den Nutzen und die Kosten unterschiedlicher Titelkategorien gerechter verteilen – und trifft auch Magazine der großen Häuser. Im AMV sind laut Website 20 kleinere Verlage und Vertriebe organisiert, darunter auch bekanntere Häuser wie
Jahreszeiten Verlag, Jahr Top Special, Finanzen Verlag und Bastei Lübbe.
rp