Die Netflix-Serie "Dark" bekam eine Spezialnominierung für Buch und Idee
Das Grimme-Institut hat die Nominierungen für den Grimme-Preis 2018 bekannt gegeben. Sehr stark vertreten sind bei der traditionell von öffentlich-rechtlichen Produktionen dominierten Auszeichnung in diesem Jahr private Sender. Die Direktorin lobt eine positive Tendenz bei der Programmqualität der Privaten.
Dabei haben es Produktionen privater Sender nicht nur in den Kategorien Fiktion und Unterhaltung auf die Shortlist geschafft, sondern auch in der Kategorie Information & Kultur. Insgesamt wurden neun private Produktionen von der Jury nominiert. Am stärksten vertreten sind die Privaten bei den Serien: Neben den öffentlich-rechtlichen Serien "Das Verschwinden" (ARD Degeto) und der BR-Produktion "Hindafing" sind auch die Serie "4 Blocks" des Pay-TV-Senders TNT und die ARD/Sky-Koproduktion "Babylon Berlin" nominiert. Die erste deutsche Netflix-Serie "Dark" erhielt eine Spezialnominierung für Buch und Idee. Damit wurde zum ersten Mal die Serie eines Streaminganbieters nominiert. "Die Zahl der Einreichungen zeigt, dass sich der Serien-Boom auch in Deutschland weiter fortsetzt", sagt Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts.
In der Kategorie Unterhaltung gehören unter anderem "Der Augenblick - Verzeihen ohne Worte" von Sat 1, die Pro-Sieben-Show "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt", die Vox-Kochshow "Kitchen Impossible", "Schulz und Böhmermann" von ZDF Neo und die ARD-Comedyshow "Kroymann" zu den Nominierten. Eine Spezialnominierung gab es außerdem für das "#Gosling Gate" von "Circus Halligalli" (Pro Sieben).
Allerdings sei vor allem das Unterhaltungsprogramm in diesem Jahr nicht besser geworden, bemängelte Gerlach: "Auch wenn wir eine hohe Qualität im Programmbereich sehen, gibt es doch keine wirkliche Innovation bei den Formaten", sagte sie am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Nominierungen in Marl. "Fast alles, vor allem im Unterhaltungsbereich, ist eine Wiederholung der altbewährten Erfolgsrezepte."
Insgesamt lobte die Direktorin des Instituts aber die gestiegene Programmqualität bei den Privaten: "Die Nominierung von insgesamt neun privaten Produktionen für den diesjährigen Grimme-Preis zeigt eine positive Tendenz bei der Programmqualität der Privaten – eine für das Fernsehen insgesamt wünschenswerte Entwicklung." Das Gros der insgesamt 70 nominierten Produktionen stellt allerdings auch in diesem Jahr der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Die undotierten Preise werden am 13. April in Marl verliehen. Eine Übersicht über alle Nominierungen gibt es
auf der Website des Grimme Instituts.
dh/dpa