Ziel der Aktion sei es, eine gesamteuropäische Diskussion zu fördern, die eben auf Englisch stattfände. "Wir finden, dass es anlässlich der Krise in Griechenland eine transnationale Diskussion über Europa geben muss. Diese Auswahl aus unserer Berichterstattung ist unser Beitrag zu einer solchen Diskussion. Im Kanon der Mainstream-Medien bieten die Autorinnen und Autoren der taz alternative Stimmen zur Krise", so taz.de-Chefin
Rieke Havertz.
Der Großteil der Leserschaft von taz.de kommt naturgemäß aus Deutschland. Deshalb werden alle englischsprachigen Texte zusätzlich auf der Blogger-Plattform
medium.com veröffentlicht, um hier auch eine internationalere Leserschaft zu erreichen. Außerdem werden die Texte in den sozialen Netzwerken beworben.
Derzeit findet die Übersetzung der Texte auf taz.de nur zu Griechenland-Themen statt. Sollte das Angebot bei den Lesern aber Anklang finden, könnte die Publikation von englischen Texten auch ausgeweitet und so weiter zu einem internationalen Diskurs beigetragen werden, so Havertz auf Nachfrage von HORIZONT Online. Die Internationalisierung von Debatten will die "taz" auch mit einer Europa-Seite im gedruckten Blatt vorantreiben, wie Noch-Chefredakteur Andreas Rüttenauer
im April gegenüber HORIZONT erklärte.
Insgesamt gibt es kaum deutschsprachige Medien, die ihre Artikel auch auf englisch einem größeren Publikum zugänglich machen.
Wolfgang Blau,
Executive Director of Digital Strategy bei der britischen Tageszeitung "The Guardian", hatte sich zum Beispiel dazu geäußert.
In einem Facebook-Post vom 29. Juni bemängelte er, dass die Diskussion über das für ganz Europa wichtige Thema Griechenland großteils innerhalb nationaler Grenzen stattfände.
Die "taz" ist mit der Veröffentlichung englischer Beiträge in Deutschland zumindest nicht ganz allein. Auch
Spiegel Online und das "
Handelsblatt" veröffentlichen Beiträge auf Englisch.
Julia Pfanner