Googles Verlags-Initiative

VG Media will im laufenden Verfahren hart bleiben

Bei der VG Media hält man an dem Bild von Google als Raupe nimmersatt fest
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Bei der VG Media hält man an dem Bild von Google als Raupe nimmersatt fest
Der heutige Tag beschreibt wohl recht gut, warum zwischen Google und den Verlagen eine Art Hassliebe besteht: Während "FAZ" und "Zeit" mit dem Suchmaschinenriesen für ein gemeinsames Journalismus-Projekt paktieren, läuft nach wie vor das Verfahren der in der VG Media organisierten Verlage gegen Google wegen des Leistungsschutzrechts. Daran werde sich auch durch Googles Charmeoffensive nichts ändern, wie die VG Media erklärt.
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"Nach wie vor wird im Verfahren beim Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) die Schiedsstelle über die Anwendbarkeit und die Angemessenheit des Tarifs der VG Media für die Nutzung von digitalen Presseerzeugnissen entscheiden", sagt Maren Ruhfus, Geschäftsführerin der VG Media, auf Anfrage von HORIZONT Online. Doch es gibt ein großes "Aber": Wie viel Google den Verlagen im Zuge des LSR zahlen müsste, hängt vom finanziellen Mehrwert digitaler verlegerischer Angebote für Suchmaschinen ab. "Hier könnte nun die Kooperation zwischen Google und den Verlagen insoweit ins Spiel kommen, als dass deutlich wird, dass Google den verlegerischen Inhalten generell Wert beimisst und bereit ist, für journalistische Leistungen zu bezahlen", so Ruhfus.

Die VG Media hat bei der Höhe der Vergütungen, die sie sich von Google erwartet, bereits konkrete Zahlen genannt: Die Organisation ließ ausrechnen, dass Google allein in Deutschland einen Umsatz in Höhe von 3 bis 5,8 Milliarden erwirtschaftet. Da der pauschale Regelvergütungssatz für Verwertungsgesellschaften 10 Prozent des Umsatzes beträgt und es bei digitalen Verwertungen einen Zuschlag von einem weiteren Prozent gibt, "wollen wir 11 Prozent aller Umsätze, die Google in Deutschland mit dem Betrieb der Suchmaschine erzielt", sagte Markus Runde, zweiter Geschäftsführer der VG Media.

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Da jedoch die bisher bei dem Verwertungsunternehmen beteiligten Verlage nur etwas weniger als die Hälfte der von deutschen Pressehäusern erzielten Seitenabrufe vereinen, fordert die Verwertungsgesellschaft vorerst 6 Prozent. Ob sie sich damit durchsetzt, wird sich Anfang Juli entscheiden. usi/ire
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