GPRA-Vertrauensindex

63 Prozent der Verbraucher vertrauen Werbung auf Internetseiten nicht

Uwe Kohrs, Chef von GPRA
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Uwe Kohrs, Chef von GPRA
Es steht nicht gut um Internetwerbung. Stolze 63 Prozent der Verbraucher geben an, kein Vertrauen in Werbebotschaften auf Websites wie Google zu haben. Das geht aus dem Vertrauensindex der Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) hervor. Nur 15 Prozent der insgesamt 1009 Befragten gaben an, Internetwerbung zu vertrauen.
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In anderen Bereichen sieht es ähnlich mau aus: Werbespots im Hörfunk und Fernsehen mißtrauen 62 Prozent der Befragten, Plakate an Litfaßsäulen oder Plakatwänden kommen auf einen Wert von 61 Prozent. Andererseits vertrauen weiterhin 37 Prozent Plakaten sowie 35 Prozent Werbebotschaften, die im Radio oder im Fernsehen ausgestrahlt werden. Das größte Vertrauen wird nach wie vor Empfehlungen von Bekannten oder Verwandten geschenkt: 84 Prozent der Interviewpartner bezeugten dies. Große Uneinigkeit herrscht dagegen bei Anzeigen im Printbereich, in dem 54 Prozent zwar den Werbebotschaften vertrauen, 42 Prozent dagegen mißtrauen. 

Vertrauen zu Botschaften (November 2016)

Quelle: GPRA (Befragungszeitraum 17. - 24. November 2016; Basis: 1009 Befragte. Frage: Sagen Sie mir jetzt bitte jeweils, ob Sie Vertrauen oder kein Vertrauen zu folgenden Botschaften haben.)
Werte in ProzentHabe VertrauenHabe kein VertrauenKenne ich nichtKeine Angabe
Empfehlungen von Bekannten/Verwandten841501
Anzeigen in Zeitungen/Zeitschriften544203
Internetauftritte/Webseiten von Unternehmen5129155
Nutzerbewertungen auf Online-Portalen3938222
Plakate an Litfaßsäulen oder Plakatwänden376102
Werbespots im Radio und Fernsehen356203
Unternehmens-Magazinen3127393
Berichterstattung auf Blogs2443258
Werbung auf Internetseiten1663155

Unternehmens-Magazine wie DB-Mobile oder dem Lufthansa Magazin erzielten einen ähnlichen hohen Vertrauenswert wie klassische Werbung: 31 Prozent halten Firmenpublikationen für vertrauenswürdig, 27 Prozent dagegen nicht. Ganze 39 Prozent sagten sogar aus, dass sie diese und ähnliche Magazine nicht kennen würden.

Im Ranking des Vertrauens in Presseorgane ist ein starker Trend zu Publikationen der Verlagsgruppe Handelsblatt erkennbar: Das "Handelsblatt" erzielte einen Wert von 83 Prozent. Das entspricht im Vergleich zu März 2012 ein Plus von 25 Prozentpunkten. Ähnlich erfolgreich war die "Wirtschaftswoche", der 76 Prozent der Befragten ihr Vertrauen aussprachen. Das ist ein Plus von 21 Punkten.

Vertrauen zu Presseorganen (Trendvergleich März 2012 - November 2016)

Quelle: GPRA (Befragungszeitraum 17. - 24. November 2016; Basis: Befragte, denen das jeweilige Presseorgan bekannt ist.)
Die "Süddeutsche Zeitung" konnte ihren Vorsprung zur "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (78 Prozent, 7 Punkte Plus) abermals ausbauen und kommt auf 79 Prozent (+11 Prozentpunkte). Den letzten Platz belegt die "Bild"-Zeitung, der nur 17 Prozent der Befragten Vertrauen schenken möchten. Das entspricht einem deutlichen Minus von 13 Prozentpunkten. kn
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