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Jörg Quoos baut neue Zentralredaktion in Berlin auf

Neustart bei Funke: Jörg Quoos wird in Berlin die Zentralredaktion des Essener Medienhauses aufbauen
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Neustart bei Funke: Jörg Quoos wird in Berlin die Zentralredaktion des Essener Medienhauses aufbauen
Bäumchen wechsle dich: Im August vergangenen Jahres ist Ulrich Reitz, einstiger Chefredakteur der "WAZ", an der Spitze des "Focus" angetreten, Jörg Quoos stand dort nach gerade einmal anderthalb Jahren vor dem Aus. Jetzt hat der renommierte Nachrichtenjournalist wiederum einen neuen Job in Reitz' alter Heimat – bei der Funke Mediengruppe. Quoos übernimmt die Führung der neuen Zentralredaktion, die die Essener ab 15. Februar in Berlin aufbauen.
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Das neue Team soll zunächst "Berliner Morgenpost" und "Hamburger Abendblatt" mit überregionalen Inhalten für Print und Digital beliefern. Im nächsten Schritt werden auch die Funke-Titel in Nordrhein-Westfalen ("WAZ", "NRZ") mit national und international relevanten Themen aus Politik und Wirtschaft beliefert, auch die Panorama- und Wissen-Seiten kommen künftig aus Berlin, heißt es aus Essen. Perspektivisch sollen auch die anderen Zeitungen der Mediengruppe in Thüringen und die "Braunschweiger Zeitung" von der Neuordnung profitieren - und "noch größere Schwerpunkte im Regionalen und Lokalen setzen", sagt Funke-Geschäftsführer Manfred Braun. Bislang erhalten die "Berliner Morgenpost" und die "Hamburger Abendblatt" ihre Mantel-Inhalte noch von Axel Springers "Welt", der Essener Content-Desk stattete die NRW-Titel aus.

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Seit Anfang 2013 steht Jörg Quoos an der Spitze des "Focus", und nach gerade einmal anderthalb Jahren kommt für den 51-Jährigen das Aus. Nach HORIZONT-Informationen wird Quoos das Magazin verlassen, bereits am 1. Oktober soll Ulrich Reitz die Chefredaktion übernehmen. Reitz war neun Jahre lang Chefredakteur der WAZ in Essen, bevor ihn die Gesellschafter der Funke-Gruppe im Mai dieses Jahres auf brüske Art aus dem Amt entfernten.
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Das Nachrichtengeschäft beherrscht Jörg Quoos, der die Chefredaktion der neuen Einheit übernehmen wird, aus dem Effeff - selbst wenn er seinen letzten Posten an der Spitze von Burdas "Focus" im Herbst 2014 wegen des nicht zu stoppenden Auflagenschwundes des Titels nach gerade einmal anderthalb Jahren an den Nagel hängen musste. Der 1963 in Heidelberg geborene Journalist startete seine journalistische Laufbahn bei der Rhein-Neckar-Zeitung, Stationen bei "B.Z." und "Bild" schlossen sich an. Bei Springers Flaggschiff war Quoos seit 2004 Stellvertreter des Chefredakteurs, bis zu seinem Wechsel nach München im Jahr 2013.

Thomas Kloß übernimmt in der Funke-Zentralredaktion den Posten des Digital-Chefredakteurs
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Thomas Kloß übernimmt in der Funke-Zentralredaktion den Posten des Digital-Chefredakteurs
In Funkes Zentralredaktion steht dem früheren "Focus"-Mann Thomas Kloß zur Seite. Der langjährige Chefredakteur Digital NRW und Leiter des Essener Content Desks übernimmt den Posten des Digital-Chefredakteurs und koordiniert die Zusammenarbeit zwischen Zentralredaktion und den Standorten. Die Erwartungen von Geschäftsführer Michael Wüller an das Führungsduo sind groß: "Das Team Quoos-Kloß wird viele neue Impulse setzen und gleichzeitig dafür sorgen, dass unsere Wurzeln erhalten bleiben." Die Gesamtverantwortung für Print und Digital liegt bei Quoos.

Eine seiner ersten Aufgaben wird dabei höchstwahrscheinlich eine unerfreuliche sein. Durch die Etablierung der Zentralredaktion werde es auch Personalveränderungen und Stellenstreichungen in der Region geben, heißt es aus Essen, das Aufrechterhalten von Doppelstrukturen mache keinen Sinn. Einzelheiten müssten erst noch erarbeitet werden - betriebsbedingte Kündigungen sollen jedenfalls vermieden werden. kl

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