Für Aufdeckung des NSA-Skandals

"Guardian" und "Washington Post" erhalten Pulitzer-Preis

Das NSA-Special auf der "Guardian"-Homepage (Bild: Screenshot theguardian.com)
Das NSA-Special auf der "Guardian"-Homepage (Bild: Screenshot theguardian.com)
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Große Ehre für den "Guardian" und die "Washington Post": Die Zeitungen aus Großbritannien und den USA erhalten für die Veröffentlichung der Dokumente von Whistleblower Edward Snowden den Pulitzer-Preis. Die Berichterstattung legte das umfangreiche Spähprogramm des US-Geheimdienstes NSA offen.

In der Jury-Begründung heißt es, der "Guardian", der auch eine Online-Ausgabe für die USA betreibt, habe "durch offensive Berichterstattung" eine Debatte über das Verhältnis von Regierung und Öffentlichkeit in Fragen von Sicherheit und Privatsphäre angestoßen. Die "zuverlässigen und aufschlussreichen" Berichte der "Washington Post" hätten das Ausmaß der geheimen Überwachung durch die National Security Agency enthüllt und das Verständnis der Öffentlichkeit für das Überwachungsprogramm geschärft. Beide Zeitungen setzten sich gegen den Mitfinalisten "Newsday" aus Long Island in den USA durch, der einen örtlichen Skandal um Polizeigewalt aufgedeckt hatte.

Die Auszeichnung sei eine Genugtuung für alle, die der Meinung seien, dass die Öffentlichkeit sich bei der Staatsgewalt einmischen solle, zitiert der "Guardian" aus einem Statement von Edward Snowden. "Die Entscheidung erinnert uns daran, dass die freie Presse etwas kann, was kein Einzelner vermag", heißt es darin. "Guardian"-Chefredakteur Alan Rusbridger, der gemeinsam mit "Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner in diesem Jahr bereits mit dem europäischen Pressepreis geehrt wurde, und Jane Gibson, für die US-Ausgabe des britischen Titels verantwortlich, zeigten sich stolz über die wichtige Auszeichnung: "Dies war eine komplexe Story, geschrieben, bearbeitet und produziert von hervorragenden Journalisten", so Rusbridger.

Auch bei der "Washington Post" ist die Freude groß: "Ich bin absolut begeistert über die Auszeichnung und ehrlich erleichtert, dass wir es nicht vermasselt haben", sagt Reporter Barton Gellman, der das 28-köpfige Team leitete, das sich bei der US-Zeitung mit den Snowden-Dokumenten befasste. Die "Post" erhielt noch einen weiteren Pulitzer Preis: In der Kategorie "Erklärendes Erzählen" ging die Auszeichnung an Redakteur Eli Saslow für eine Geschichte über Menschen, die mit Lebensmittelmarken ihren Alltag bestreiten. ire



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