Frank Überall

DJV-Chef kritisiert "alternative Fakten"

Der DJV-Vorsitzende Frank Überall
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Der DJV-Vorsitzende Frank Überall
Den Begriff "alternative Fakten" sieht der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Frank Überall, kritisch. Die Beraterin von US-Präsident Donald Trump, Kellyanne Conway, hatte ihn am Sonntag in einer NBC-News-Sendung im Zusammenhang mit dem Streit über Zuschauerzahlen bei der Vereidigung verwendet.
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Überall sagte dem Sender SWRinfo dazu: "Der Begriff des Lügens setzt ja voraus, dass man die Wahrheit kennt und bewusst das Gegenteil sagt. 'Alternative Fakten' ist eine neue Interpretation, aber letzten Endes nicht so furchtbar viel anderes."

Deswegen mache er sich große Sorgen. In jedem Journalismus-Seminar lernten Studenten, dass es sogenannte privilegierte Quellen gebe. "Das ist in der Regel der Staat. Wenn jetzt privilegierte Quellen, also hier der Staat in den USA, Falschmeldungen herausgibt und die dann auch noch seltsamerweise rechtfertigt, dann kann einem angst und bange werden", sagte Überall dem SWR.
"Hier besteht tatsächlich die Gefahr, dass das politische und gesellschaftliche Diskurs-Klima vergiftet wird. Denn zum Diskurs-Klima gehört Aufrichtigkeit. Und die wird hier im Moment mit Füßen getreten", sagte Überall. dpa



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