Mit dem neuen Verfahren kann Facebook auch außerhalb des eigenen Netzwerks zielgerichtet Werbung schalten. Beim Targeting greift Atlas auf den Datenbestand von Facebook zurück, will heißen: User werden mittels ihrer persönlichen Facebook-ID identifiziert. Bislang funktioniert das Targeting mehrheitlich mit Cookies, was aber gerade beim Switchen zwischen verschiedenen Geräten als unzuverlässig und ungenau gilt. Mehrere Devices können so einem einzelnen Nutzer zugeordnet werden. Das Targeting beschränkt sich dabei auf demografische Merkmale wie Alter und Geschlecht, die Daten bleiben anonymisiert.
Zum Start hat Atlas gleich einen dicken Fisch an Land gezogen: Die Werbeholding
Omnicom hat einen agenturweiten Deal mit dem Display-Netzwerk abgeschlossen, wie Atlas-CEO
im firmeneigenen Blog bekannt gab. Darüber hinaus gibt es Partnerschaften mit verschiedenen Publishern, App-Anbietern und Paid-Search-Dienstleistern.
In der Branche wird das neue Werbe-Netzwerk als Angriff auf die Werbeeinahmen der Konkurrenz gesehen, allen voran natürlich auf die von Marktführer Google. Erwartet wird, dass der Suchmaschinenriese bald nachzieht und sich ebenfalls vom Cookie-Verfahren zur Identifizierung von Usern löst. "Das neue Netzwerk wird helfen, die Online-Kanäle noch profitabler zu machen, da noch mehr User zielgruppengenau ganz früh angesprochen und später wiedergefunden werden können", sagt
Benjamin Prause, COO der Online-Performance-Agentur Eprofessional. "Auch Google kann seine Datensammlung von der Cookie-Beschränkung lösen und wird nicht zusehen, wie Facebook Budgets einsammelt. Das wird ein heißer Herbst."
fam