"Im Vergleich zum 'Spiegel' sind wir vom Umsatz her klein. Dennoch glaube ich, dass es für die Marke 'NZZ' im deutschsprachigen Raum Potenzial gibt", so Dengler im Interview mit dem "Handelsblatt". Wie ein stärkeres Engagement in Deutschland aussehen könnte, wird derzeit geprüft. "Di eeinfachste Möglichkeit wäre, ins Marketing zu investieren", so der 45-Jährige. "Die zweite Variante besteht darin, die Ausgabe inhaltlich auszubauen. Denn für eine echte Ausgabe für Deutschland brauchen wir mehr deutsche Inhalte, aus Berlin, Frankfurt und München. Wollten wir das alleine machen, wäre das extrem teuer. Hier wären Partnerschaften eine Möglichkeit."
Die rückläufigen Erlöse im Heimatmarkt will Dengler vor allem durch die Entwicklung neuer digitaler Produkte auffangen: "Eine Bezahlschranke kann nur der erste Schritt sein. Mit der Entwicklung der reinen Digitalabos der 'NZZ' bin ich durchaus zufrieden, wir haben bereits 17.000 Abos. Aber wir müssen weg von der Logik, dass es im digitalen Geschäft nur ein Produkt gibt. Kunden haben unterschiedliche Zahlungsbereitschaften und unterschiedliche Interessen." Als Beispiel für ein mögliches neues Produkt nannte er den "NRC Reader" der niederländischen Wirtschaftszeitung "NRC Handelsblad": Für fünf Euro pro Monat werden speziell für junge Leser acht Meldungen pro Tag ausgewählt und besonders attraktiv aufbereitet. Dengler: "Das könnte ein Ansatz sein".
dh