Die Eurodata-Präsentation auf der Messe MIPTV
Trotz stark steigender Videonutzung in Online und Mobile bleibt das lineare Fernsehen erstaunlich stabil. Die weltweite TV-Nutzung ist 2016 mit durchschnittlich drei Stunden täglich nur minimal zurückgegangen und lag 3 Minuten unter dem Niveau von 2015. In jüngeren Zielgruppen ist sie im Schnitt sogar um 4 Minuten auf 124 Minuten gestiegen. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Auswertung, die Eurodata auf der MIPTV in Cannes präsentiert hat.
Laut der Eurodata-Studie ist die TV-Nutzung selbst in Nordamerika mit 4 Stunden und 4 Minuten noch enorm hoch. In Lateinamerika ist sie um 4 Minuten gestiegen, in Europa tendenziell leicht sinkend.
Eine Herausforderung ist die Erhebung über die verschiedenen Screens. Ab 2017 will Eurodata die Nutzung über vier Screens hinweg in 14 Ländern konvergent messen. Weit vorne sind derzeit Frankreich und die Niederlande. In den Niederlanden wird bereits die Hälfte der TV-Inhalte Online gesehen. Die Nutzung über PCs und Smartphones wird vor allem von jüngeren Zuschauern getrieben.
Was die Verbreitung über verschiedene Plattformen betrifft, so spielen neue Angebote wie Snapchat eine zunehmende Rolle. "Es ist eine interessante Möglichkeit, um Mobile zu integrieren", sagt Sahar Baghery, Head of Global Research and Contents Strategy bei Eurodata. Zählte das Social-Media-Angebot 2016 noch rund 180 Millionen monatliche Nutzer, sind es 2017 bereits 300 Millionen. Große Sender wie BBC, ABC und Discovery nutzen Snapchat, um ihren Content zu verbreiten, es gibt auch erste eigene Formate, die extra für Snapchat produziert werden.
pap