Paid Content gehört zu den Wachstumstreibern der Online-Branche
Während sich die Verlagsbranche mit Paid Content weiter schwertut, ist der gesamte Markt für kostenpflichtige Medieninhalte klar auf Wachstumskurs. Die größten Wachstumstreiber sind Videodienste und Musikstreaming, der größten Umsatzanteil entfällt allerdings auf Online-Glücksspiele.
Insgesamt wächst der Markt für kostenpflichtige Medieninhalte im Jahr 2016 voraussichtlich um 16,7 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. In den kommenden Jahren wird sich das Wachstum weiter beschleunigen und bis 2019 im Schnitt bei 17,6 Prozent pro Jahr liegen. Der Gesamtumsatz mit Paid Content wächst in diesem Zeitraum auf rund 8 Milliarden Euro. Das geht aus der Studie "Die deutsche Internetwirtschaft 2015 - 2019" des Branchenverbands Eco und der Unternehmensberatung Arthur D. Little hervor. Dabei definiert die Studie neben E-Publishing, Music & Radio und TV & Video auch die Bereiche Gaming und Gambling als Paid Content.
"Das Angebot wächst und wird dank verbesserter Zugangsmöglichkeiten immer attraktiver, was mehr und mehr Nutzer überzeugt", erklärt Eco-Geschäftsführer Harald A. Summa. "Hinzu kommt die höhere Flexibilität. Über das Internet können die Menschen die Inhalte so oft sie wollen nutzen, und zwar genau dann, wenn es in ihren Zeitplan passt – anders als etwa beim klassischen Radio- und Fernsehprogramm mit seinen festen Sendezeiten."
Der Gesamtmarkt für Paid Content in Deutschland wächst um 17,6 Prozent pro Jahr
Der größte Wachstumstreiber mit einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 37 Prozent ist denn auch das Segment TV & Video, zu dem unter anderem Video-on-Demand-Dienste wie Amazon Prime Instant Video, Maxdome oder Netflix zählen. Bis 2019 rechnet die Studie mit einem Umsatzvolumen von 1 Milliarde Euro. Größtes Manko in diesem Bereich ist bislang die mangelnde Profitabilität, die sich durch das starke Wachstum in den kommenden Jahren aber deutlich verbessern wird.
Auch im Bereich Music & Radio, zu dem die Studie Streamingdienste wie Spotify und Deezer sowie Downloadplattformen wie iTunes und Amazon zählt, sind viele Anbieter bislang defizitär. Auch hier rechnen die Studienautoren durch weiteres Wachstum mit einer Verbesserung der Profitabilität. Bis 2019 prognostiziert die Studie ein durchschnittliches Wachstum von 19 Prozent pro Jahr auf rund 0,9 Milliarden Euro.
Für den Bereich E-Publishing rechnet die Studie mit einem jährlichen Wachstum von 15 Prozent auf ein Marktvolumen von 2,1 Milliarden Euro bis 2019, wobei Eco neben elektronischen Presseerzeignissen auch E-Books zu diesem Bereich zählt. Die gute Nachricht für Presseverlage: Das größte Wachtsum in diesem Bereich sagen die Autoren für E-Magazines und E-Paper voraus. Das jährliche Umsatzplus beträgt laut Prognose bei knapp 25 Prozent.
Das umsatzstärkste Segment im Bereich Paid Content ist allerdings Online-Glücksspiele. Aktuell werden rund 1,5 Milliarden Euro mit Gambling im Internet erlöst. Das jährliche Wachstum liegt in den kommenden Jahren bei durchschnittlich 15 Prozent.
dh