Die Zahlen im Bundesanzeiger waren ernüchternd: Der Gewinn DuMonts vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag 2012 bei 30 Millionen Euro, was einem Minus von 64,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreswert von 94,8 Millionen Euro bedeutet. Allein die Insolvenz der
"Frankfurter Rundschau" hatte sich mit 64,8 Millionen Euro im Konzernergebnis 2012 niedergeschlagen. Anlass zur Sorge sieht Bauer dennoch nicht. "Die Gesellschafter haben den festen Willen, das Unternehmen in die Zukunft zu führen", betont er gegenüber der "SZ". Für 2013 erwarte man wieder ein ausgeglichenes Ergebnis, für die nächsten Jahre sogar eine Steigerung der operativen Zahlen "in einem verhaltenen Ausmaß". Den Umsatz 2013 bezifferte der Vorstandsvorsitzende auf knapp 600 Millionen Euro.
"Wir haben nicht das Problem, dass wir schlechten Journalismus machen. Aber wir müssen eine Strategie entwickeln, damit wir die Titelvielfalt, die wir haben, erhalten können", sagt Bauer weiter und spricht auch davon, möglicherweise neue Titel in die Gruppe aufzunehmen. Zudem investiere man in das Digitalgeschäft, das "noch klein, aber erfolgreich" sei, auch verschiedene Bezahlmodelle würden aktuell getestet. In diesem Jahr werde man jedenfalls. erste
Schritte in Richtung Paid Content unternehmen.
Dass die Tageszeitung gleichzeitig journalistisches Leitmedium bleiben wird, bezweifelt Bauer aber auch nicht, sie sei die "Formel 1 des Journalismus". Dabei müsse man sich allerdings darauf besinnen, was das Medium besser kann als andere. Hinsichtlich Aktualität und Unterhaltung seien Internet, Radio und Fernsehen im Vorteil, aber "die Tageszeitung kann Orientierung geben und diese mit einer Haltung versehen. Die Auswahl der Themen, die Bewertung von Sachverhalten, die Meinung - das sind die wesentlichen Leistungen der Zeitung, egal ob sie gedruckt wird oder digital erscheint."
kl