Hängt die Konkurrenz beim Wachstum ab: Facebook-Chef Mark Zuckerberg
Das Ranking der weltgrößten Medienkonzerne von Zenith Optimedia wird immer digitaler. Mit Facebook gehört jetzt ein weiterer reiner Onlineanbieter zu den Top 10. Kein Medienunternehmen ist zuletzt so schnell gewachsen wie das Social Network.
Die weltweit größten Medienhäuser 2015
Quelle: Zenith Optimedia
Das heute veröffentlichte Ranking der 30 weltgrößten Medienkonzerne 2015, das Zenith Optimedia seit 2007 jährlich erstellt, basiert auf den Werbeeinnahmen, die im Geschäftsjahr 2013/2014 erzielt wurden. Die Analyse zeigt, dass Digitalkonzerne kräftig zulegen können - das gilt vor allem für Google und Facebook. Dank des globalen Smartphone-Booms und der damit einhergehenden Steigerungsraten bei der mobilen Internetnutzung hat das Social Network seine Werbeeinnahmen laut Zenith Optimedia gegenüber dem Vorjahr um 63 Prozent auf knapp 7 Milliarden US-Dollar gesteigert. Damit ist Facebook das am schnellsten wachsende Medienunternehmen unter den Top 30.
Eine weitere Erkenntnis, die insbesondere die Verlage beschäftigen wird: Google hat seine Macht weiter ausgebaut. Und zwar massiv. Binnen Jahresfrist hat der Konzern seine Werbeeinnahmen von 43,7 auf 50,8 Milliarden US-Dollar gesteigert. Damit erzielt Google mehr als doppelt so viel Werbeumsätze wie Walt Disney. Der Medienkonzern, der diesmal auf Rang 2 landet, kommt den Berechnungen zufolge auf 21,6 Milliarden US-Dollar.
Einbußen verzeichnet dagegen Bertelsmann. Die Werbeeinnahmen des RTL-Mutterkonzerns sind von 10,9 Milliarden US-Dollar auf 10,5 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Dennoch schafft es Bertelsmann im Ranking auf Rang 6 - und ist damit besser als jeder andere deutsche Medienkonzern. So reicht es für das Verlagshaus Axel Springer, dessen Werbeeinnahmen laut Zenith Optimedia von 3,8 Milliarden US-Dollar auf knapp 3,2 Milliarden US-Dollar zurückgegangen sind, nur für Rang 26. Pro Sieben Sat 1 belegt mit Werbeeinnahmen von 2,8 Milliarden US-Dollar den 28. Platz.
Laut
Jonathan Barnard, Head of Forecasting bei Zenith Optimedia, haben das massive Wachstum der digitalen Medien und die positive Entwicklung in den Schwellenländern die Position von Konzernen wie Google, Facebook, dem chinesischen Anbieter Baidu und dem brasilianischen Konzern Grupo Globo weiter zulasten traditioneller Medienkonzerne gestärkt. Die Top-Digitalkonzerne sind daher aus Sicht von Barnard derzeit in einer komfortablen Situation, müssen allerdings ständig mit der Angst leben, dass ihnen ein innovativer Anbieter mit einer "disruptiven" Technologie das wasser abgräbt.
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