Für die Zeitschriften der
Funke Mediengruppe war 2013 ein sehr gutes Jahr, lobt Nienhaus die Arbeit seines Geschäftsführerkollegen
Manfred Braun. Und für die Zeitungen? Hier hätten manche Media-Agenturen viele ihrer Werbekunden wohl schlecht beraten und, vielleicht aus Eigeninteresse an Kickbacks, Etats aus Zeitungen abgezogen - obwohl sie damit viele Zielgruppen viel besser hätten erreichen können.
Der Printgipfel auf dem Deutschen Medienkongress (c) Thomas Lohnes / Getty Images
Weniger konfrontativ versteht
Stephan Schäfer, Vorstand Produkte bei
Gruner + Jahr, die Frage. "Neben allen Theorien und Strategien ist die handwerkliche Arbeit entscheidend." Vor allem damit habe G+J im vergangenen Jahr bei etlichen Titeln Rekordumsätze und auch insgesamt ein deutliches Anzeigenplus erzielt. Ein weiteres Zukunftsrezept? Innovationen, neue Titel, sagt Schäfer: "30 Prozent unserer Umsätze stammen von Produkten, die zehn Jahre oder jünger sind."
„ Christian Nienhaus: Wenn in einem diskussionsfreudigen Dreiergremium alle gleichberechtigt sind und keiner die letzte Entscheidung hat, dann kommt es eben auch mal zu Diskussionen, die man aushalten muss.“
Auch die
Bauer Media Group sieht sich mit ihren Magazinen bestens gerüstet. Und neben allem journalistischen Handwerk sei auch Marktforschung wichtig, "um hinter die Stirn der Zielgruppe zu schauen", sagt Konzerngeschäftsleiter
Jörg Hausendorf. Er nutzt das Podium des
Deutschen Medienkongresses, den HORIZONT und The Conference Group in dieser Woche in Frankfurt veranstalten, auch für Gattungsmarketing: "Zeitschriften sind Aufmerksamkeitsweltmeister, denn die Leser widmen ihnen 100 Prozent Aufmerksamkeit - ohne Chatten oder Second Screen nebenbei."
Dem kann auch Nienhaus nur beipflichten: "Ich glaube, dass das geschriebene Wort in seiner Wirkung den bewegten Bildern oft überlegen ist." Könnte das heißen, dass es ihn nach seinem Abgang bei Funke erneut in die Verlagswelt zieht? Er habe noch keine konkreten Pläne, sagt Nienhaus. Auf jeden Fall freue er sich darauf, mit 53 Jahren noch einmal durchzustarten. Und dabei sei ihm "der Spaß an einer Aufgabe wichtiger als die hierarchische Verortung". Wobei es ja wohl gerade hierarchische Umstände waren, die ihn von Funke wegtreiben: "Wenn in einem diskussionsfreudigen Dreiergremium alle gleichberechtigt sind und keiner die letzte Entscheidung hat, dann kommt es eben auch mal zu Diskussionen, die man aushalten muss."
rp