Rüdiger Ditz verlässt den "Spiegel"
Die Redaktionsspitze des "Spiegel" ist bald um ein Mitglied kleiner. Rüdiger Ditz, langjähriger Chefredakteur von Spiegel Online, wird das Magazin in Richtung Madsack verlassen. Bei dem in Hannover ansässigen Verlagshaus soll sich der 51-Jährige, der aktuell geschäftsführender Redakteur des "Spiegel" ist, um die digitale Transformation der hauseigenen Medien kümmern.
Die Position, die Ditz spätestens zum 1. Oktober 2015 bei Madsack übernehmen wird, klingt herausfordernd. Als Mitglied der Chefredaktion der Madsack-Zentralredaktion Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und als Online-Koordinator soll Ditz die digitale Transformation sämtlicher Medien des Verlagshauses vorantreiben.
Thomas Düffert, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Madsack Mediengruppe, ist sich sicher, in Ditz den richtigen Mann für den Job gefunden zu haben. Ditz sei ein "exzellenter Journalist und strategisch denkender Digitalmanager", sagt Düffert, der mit dem RND nun auch im Digitalbereich Gas geben will. Die Redaktion erstellt laut Verlagsangaben derzeit bereits Inhalte für 16 Nachrichtenportale von regionalen Tageszeitungen mit einer Gesamtreichweite von 3,82 Millionen Unique Usern. Ditz solle sich federführend um die Entwicklung gemeinsamer Standards bei den Madsack-Portalen kümmern. Zudem wünscht sich Düffert von Ditz überregionale Inhalte in einer besseren Qualität, von denen alle Redaktionen profitieren können. Die redaktionelle Hoheit für die Tageszeitungsportale soll allerdings weiterhin bei den jeweiligen Chefredakteuren liegen.
Ditz hat die längste Zeit seines Berufslebens beim "Spiegel" verbracht. Nach seiner Zeit als Redakteur bei der "Spiegel TV"-Tochter a+i art and information und in der Wirtschaftsredaktion von Spiegel Online stieg er im April 2000 zunächst zum geschäftsführenden Redakteur und im Januar 2003 zum stellvertretenden Chefredakteur des Portals auf. Im Mai 2008 wurde er zum Chefredakteur der Nachrichten-Site berufen.
Ditz ist nicht der einzige hochrangige "Spiegel"-Mitarbeiter, der das Magazin in jüngster Zeit verlassen hat. Nach dem intern umstrittenen
Nikolaus Blome, der Leiter des Hauptstadtbüros und Mitglied der Chefredaktion von "Spiegel" und von Spiegel Online war, haben kürzlich auch die Verlagsleiter
Rolf-Dieter Schulz und
Matthias Schmolz ihre "Spiegel"-Laufbahn beendet.
mas