Es gebe "durchaus andere Suchmaschinen und Anbieter von E-Mail-Diensten, die nach bisherigem Kenntnisstand als sicher gelten", sagt der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken. Bei vergleichbarem Leistungsspektrum sollten Journalisten daher den Anbieter wechseln, mindestens aber ihre Daten verschlüsseln. "Die Recherchen von Journalistinnen und Journalisten sind genauso vertraulich wie die Kontaktdaten der Informanten und die Inhalte der Kommunikation mit ihnen", so Konken weiter.
Dem Bericht der "Washington Post" zufolge, der sich auf Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden stützt, infiltrierten NSA und GCHQ die Verbindungen von Google und Yahoo zu deren Rechenzentren, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Das Programm soll den vielsagenden Titel "Muscular" ("Muskulös") tragen. Inklusive Metadaten, so eines der von der "Post" ausgewerteten Dokumente, seien alleine in den 30 Tagen vor dem 9. Januar 2013 181 Millionen Datensätze abgefangen worden.
Google reagierte empört auf das Ausspäh-Programm: "Wir sind aufgebracht darüber, wie weit die Regierung offenbar gegangen ist, um Daten aus unseren privaten Glasfaser-Netzwerken abzugreifen", erklärte Chefjustiziar David Drummond
Spiegel Online zufolge am Mittwoch. Das unterstreiche die dringende Notwendigkeit für eine Reform.
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