Nach dem Ende der Crowdfunding-Phase peilten die Gründer den frühen Herbst als Starttermin an - jetzt ist es für das Online-Projekt, das primär weder als Magazin noch als Redaktion bezeichnet werden will, später Oktober geworden. "Wir sind eine Community, die Mitglieder sind Teil von Krautreporter", sagt Herausgeber Esser. In den letzten zwei Wochen konnten die Unterstützer, die dem Team als Starthilfe für das erste Jahr jeweils mindestens 60 Euro zugesichert haben, eine Beta-Version der Seite testen. 13 Artikel waren dort bereits online, ab heute ist Krautreporter auch für alle nicht-zahlenden Nutzer öffentlich zugänglich.
Herausgeber und Mitgründer Sebastian Esser
Es ist also endlich "Zeit für Journalismus", so der Claim der Krautreporter. Genau die wollen sie auch ihrem Projekt geben. "Wir werden am Anfang nicht so gut sein wie in einem halben Jahr", sagt Esser, der bewusst die Erwartungen zurückschrauben will. Es werde vielerorts gehofft, Krautreporter würde nun den Journalismus retten - das könne sein Team nicht erfüllen. Aber damit umgehen, das muss es, weiß auch Esser. Momentan residieren die Krautreporter noch in einem provisorischen Büro in Berlin-Neukölln, im November will das Team in die endgültigen Räume ziehen. Chefredakteur von Streit arbeitet von München aus.
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15.000-Mitglieder-Schallmauer geknackt
Online-Magazin Krautreporter kann starten
Was vor einer Woche kaum für möglich gehalten wurde, hat auf den letzten Drücker doch noch funktioniert: Das Crowdfunding-Projekt Krautreporter knackte kurz vor Fristende die Schallmauer von 15.000 Unterstützern und kann damit im Herbst an den Start gehen.
Zum Start gibt es die versprochenen guten Beiträge - pro Tag soll es übrigens mindestens drei neue geben - anfangs aber nicht "die große Knallergeschichte", die man noch nie gelesen hat, so Esser. "Aber auf jeden Fall sehr anders." Dazu gehören auch alternative Erzählweisen wie Videos, Daten und sogar Graphic Novels. Lesen kann jeder die Texte, das Kommentieren, Mitdiskutieren und die Teilnahme an Krautreporter-Veranstaltungen ist jedoch zahlenden Abonnenten vorbehalten. Nun gilt es zunächst, diese von dem eigenen Angebot zu überzeugen und dadurch idealerweise weitere Unterstützer zu gewinnen.
fam