Selten wurde im Vorfeld so ausführlich und hitzig über einen Pitch in der Corporate-Publishing-Branche berichtet wie über die Ausschreibung des Essener Chemiekonzerns
Evonik. Im vergangenen Jahr hatte
Manfred Bissinger seinen langjährigen Arbeitgeber
Hoffmann und Campe im Streit verlassen und die Agentur
Bissinger Plus gegründet. Pikant: In der Geschäftsführung stehen ihm mit
Andreas Siefke und
Kim Notz zwei weitere ehemalige Hochkaräter aus dem Haus Hoffmann und Campe (Hoca) zur Seite. Dort führen inzwischen der langjährige „Spiegel“-Mann
Christian Schlottau und
Christian Breid das Kommando. Als Evonik seinen CP-Etat ausschrieb, lautete die Frage: Kann Hoca den Etat verteidigen – oder setzt sich Bissinger durch, der lange und enge Beziehungen zu Evonik unterhält?
Für Bissinger Plus ist der Etatgewinn mehr als nur ein Prestige-Erfolg: Der Newcomer, an dem die Agentur
KNSK beteiligt ist und der eng mit Kircher Burkhardt kooperiert, brauchte dringend einen großen Referenzkunden, um sich in der CP-Szene zu etablieren. Der Evonik-Etat umfasst das ganze Spektrum: Kundenmagazin, Mitarbeiterzeitung und digitale Medien.
Für Hoca ist der Verlust ein ziemlicher Schlag ins Kontor: Evonik war nach BMW bisher der zweitwichtigste Kunde der Hamburger.
js