Chrome Adblocker

Google will angeblich nervige Werbung blockieren

Google äußert sich zu den Adblocker-Gerüchten bislang nicht
Alexander Klaus / PIXELIO
Google äußert sich zu den Adblocker-Gerüchten bislang nicht
Nervige Werbung adé: Riesige Online-Banner, die den Großteil des Bildschirms einnehmen, empfinden viele User als störend. Aus diesem Grund entscheidet sich Schätzungen zufolge jeder vierte Internetnutzer dafür, einen Adblocker in seinem Browser zu installieren. Doch für die Medien ist dies fatal. Denn diese finanzieren sich schließlich zum Großteil aus diesen Anzeigen. Jetzt werden Gerüchte laut, dass auch Google in Chrome einen Adblocker installieren möchte. Was steckt dahinter?
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Am 19. April veröffentlichte das "Wall Street Journal" einen Artikel über die Causa Adblocker in Chrome. Dort wurden mit den Plänen vertraute Informanten zitiert, die von einem Werbeblocker berichten, der sowohl in der Desktop- als auch in der mobilen Version von Chrome integriert werden soll. Den Spekulationen zufolge soll der Adblocker automatisch installiert werden und  permanent solche Anzeigen-Typen herausfiltern, die die Nutzer besonders stören.


Was genau Google unter "schlechter Werbung", also den störenden Anzeigen, versteht, ist derzeit unklar. Gerüchten zufolge will Google solche Werbefomen blockieren, die auch von der "Coalition for Better Ads“ als störend kritisiert werden. Die Initiative, zu der neben Google unter anderem auch Facebook, die "Washington Post", die Nachrichtenagentur Reuters oder der Bundesverband Digitaler Wirtschaft (BVDW) angehören, hatten nach ihrer Gründung im letzten Jahr einen Bericht über schlechte Werbeerfahrungen vorgelegt. In diesem werden besonders große Pop-up-Fenster, die ganze Websites verdecken, und automatisch startende Videos angeprangert. Auch Werbeanzeigen, die erst nach Ablauf eines Countdowns verschwinden, strapazieren aus Sicht der Initiative die Geduld der Nutzer. Mit diesen Anzeigen und Werbeformen könnte dann auch in Googles Chrome-Browser Schluss sein. 
Ob Google, das den Löwenanteil seiner Milliardenunmsätze mit Werbung erzielt, den Adblocker tatsächlich einführt, ist laut "Wall Street Journals" allerdings noch völlig unklar. Gegenüber HORIZONT Online wollte sich Google heute nicht zu den Spekulationen äußern.

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Grundsätzlich sind die Anwendungen zum Blockieren von Werbung höchst umstritten. Medienunternehmen befürchten ein Wegbrechen ihrer Einnahmequellen im Netz. Sie werfen Firmen wie dem deutschen Adblock-Plus-Anbieter Eyeo vor, sich mit Gebühren für die Aufnahme in eine Liste akzeptabler Werbeformen widerrechtlich in die Wertschöpfungskette der Medien zu drängen. Medienhäuser müssten sich "freikaufen". Laut "Wall Street Journal" zahlt Google derzeit dafür, um auf der Liste für akzeptable Werbung von Eyeo zu stehen. Im Gegenzug würden Anzeigen in der Google-Suchmaschine und andere von Google gesteuerte Werbemittel von der Software nicht blockiert. Wer detaillierter wissen möchte, warum Adblocker weltweit zu einem großen Problem werden, klickt hier. bre/dpa
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