Canvas Ads

Facebook rollt schnell ladendes Full-Screen-Anzeigenformat global aus

Canvas Ads laden sofort und nehmen die gesamte Größe des Screens ein
Screenshot canvas.facebook.com
Canvas Ads laden sofort und nehmen die gesamte Größe des Screens ein
Ab sofort stehen Facebooks Canvas Ads Werbungtreibenden in aller Welt zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein mobiles Werbeformat, das den ganzen Smartphone-Screen einnimmt und praktisch augenblicklich lädt - so wie Instant Articles. Zudem geben Canvas Ads den Werbekunden wesentlich mehr Möglichkeiten zum Storytelling.
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Facebook hatte das Format erstmals im Rahmen der Cannes Lions 2015 vorgestellt. Die Entwicklung der Canvas Ads entspringt derselben Erkenntnis, aus der heraus auch die Instant Articles entstanden sind: Die Datenmengen im mobilen Web werden immer größer - entsprechend lange kann es dauern, bis sich eine Seite aufgebaut hat. Zeit, die kaum ein Nutzer wirklich gerne aufbringt. Hinzu kommt, dass viele dieser langsam ladenden Inhalte nicht unbedingt für die mobile Nutzung optimiert sind. Das macht das Ganze für den Nutzer zu einer doppelt frustrierenden Erfahrung.

Medienhäusern und Verlagen hat Facebook mit den Instant Articles bereits einen Ausweg aus diesem Dilemma angeboten, der auch fleißig genutzt wird. Nun bietet Facebook auch Werbungtreibenden weltweit die Möglichkeit, Werbeanzeigen nach dem Prinzip der Instant Articles zu erstellen. Canvas Ads erscheinen im mobilen Newsfeed in der iOS- und Android-App. Nach einem Tap darauf öffnen sie sich sofort und nehmen die gesamte Größe des Bildschirms ein. Nach Angaben von Facebook laden Canvas Ads bis zu zehnmal schneller als konventionelle mobile Websites.
Und damit nicht genug: Facebook verspricht den Werbekunden auch deutlich erweiterte Möglichkeiten zur Ansprache der Nutzer. So lassen sich in den Canvas Ads Bilder, Texte, Videos und Call-to-Action-Buttons miteinander kombinieren. Auf diese Weise lassen sich ganze digitale Geschichten erzählen, selbst ansprechendes Content Marketing ist denkbar (Anwendungsbeispiele gibt es im offiziellen Blogpost von Facebook). Wie bei den Instant Articles auch, ist eine Verlinkung auf eine externe Landingpage damit im Prinzip nicht mehr nötig.

Bei der Entwicklung des Formats arbeitete Facebooks Kreativteam eigenen Angaben zufolge mit Agenturen aus aller Welt zusammen. Dabei habe sich gezeigt, dass es einen großen Bedarf nach neuem Raum für Ideen gebe, sagte Marc D'Arcy, Chief Creative Officer von Facebooks Creative Shop, bei einer Videokonferenz mit Journalisten. "Canvas Ads bieten diesen Raum. Das ist ein großer Moment für Mobile", so D'Arcy.

Mit einigen Testkunden hat Facebook bereits erste Cases umgesetzt. Einer davon stammt von Coca-Cola. Der Brausegigant habe mit seiner Canvas-Kampagne 16 Millionen Nutzer erreicht, wie Facebook mitteilt. Auch in Deutschland entstand bereits eine Canvas-Kampagne: Upljft, das gemeinsame Start-up von Thjnk und Facelift, hat eine Kampagne für den Warner-Film "How To Be Single" entwickelt.
Das ist ein großer Moment für Mobile.
Mark D'Arcy
Weitere Zahlen, die Facebook bei der Videokonferenz mitteilte: 53 Prozent der Nutzer, die eine Canvas Ad gesehen haben, hätten mehr als die Hälfte der kompletten Anzeige angeschaut. Die durchschnittliche Sehdauer habe 31 Sekunden betragen, bei den Top-Kampagnen sogar 70 Sekunden.

Da Facebook für Canvas Ads die gängigen Anzeigenpreise aufruft, können Advertiser theoretisch also nicht nur effektiver, sondern auch effizienter werben als bislang. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass das Erstellen einer Canvas Ad mit deutlich mehr Aufwand verbunden sein dürfte. ire
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