Medientage München

Burda stellt Studie "Offensive Käufermarktforschung" vor

Tobias Mai arbeitet seit 2012 wieder bei Hubert Burda Media
Foto: Burda
Tobias Mai arbeitet seit 2012 wieder bei Hubert Burda Media
Der Point of Sale als die "letzte Meile zum Konsumenten" wird auch für Verlage immer wichtiger. Allerdings wird gerade auf den entscheidenden Metern vor dem Kauf das Potenzial noch nicht ausreichend ausgeschöpft. Das belegt die Studie "Burda Offensive Käufermarktforschung" (BOK), die Tobias Mai, Geschäftsführer Strategische Vertriebssteuerung bei Hubert Burda Media heute bei den Medientagen München vorstellt.
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"Zeitschriften haben nichts an Kraft eingebüßt. Den Weg zum Magazin findet der Käufer aber längst nicht mehr automatisch", sagt Mai, der die Studie mit Burdas Forschungsabteilung Media Market Insights im Zeitraum von einem Monat an 400 repräsentativ ausgewählten Verkaufsstellen in Deutschland umgesetzt hat. Nur noch 12 Prozent der Käufer sind der BOK zufolge Gewohnheitskäufer. Bei der letzten Untersuchung im Jahr 2007 waren es noch 21 Prozent. Doch auch das Presseregal, nach wie vor der klassische Top-Umsatzbringer im Vertrieb, darf nicht vernachlässigt werden. Denn hier gilt, wer erst einmal schaut und blättert, der kauft. Laut BOK 2014 nehmen 72 Prozent der Besucher am Zeitschriftenregal mindestens eine Zeitschrift mit - der Umsatz steigt sogar noch, je länger sich ein Besucher mit dem Titel beschäftigt.

Zeitschriften haben nichts an Kraft eingebüßt.
Tobias Mai
Parallel dazu sind Zeitschriften auch im Lebensmitteleinzelhandel ein Verkaufsturbo: 12 Prozent der Zeitschriftenkäufer kommen hauptsächlich zum Kauf einer Titels ins Geschäft, besorgen dabei aber noch weitere Produkte. 43 Prozent der Konsumenten finden in Zeitschriften Anregungen für ihren Einkauf.

Auch die crossmediale Mediennutzung ist längst Realität - und wird zugunsten von Digital zunehmen, so die Prognose. Jeder dritte befragte Käufer (32 Prozent) könnte bereits heute auf einige Zeitschriften verzichten, weil er vieles über das Internet erfährt. "Diese Ergebnisse machen deutlich, dass wir künftig stärker jeden Vertriebskanal einzeln anschauen und gleichzeitig Vernetzungsmöglichkeiten zwischen On- und Offline finden müssen", ergänzt Jörg Thiele, Head of Client Research Media Market Insights.

Mit insgesamt 13.482 Beobachtungen und 5.429 Interviews am Point of Sale ist die BOK 2014, bei der Käufer direkt am Point of Sale beobachtet und befragt werden, die größte Zeitschriften-Käuferstudie Deutschlands. In diesem Jahr liefert sie zum dritten Mal weitreichende Erkenntnisse für den Vertrieb. kl



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