Ein erster Schritt: Künftig wird es nicht mehr möglich sein, bestimmte kritische Inhalte durch Werbung zu monetarisieren. Dazu gehört
den entsprechenden Guidelines zufolge etwa reale Katastrophen, Gewalt oder nicht jugendfreie Inhalte. Aktuell gelten diese Guidelines für Videos, wo für Facebook enorme Vermarktungspotenziale liegen.
Darüber hinaus bietet Facebook noch weitere Features zu den Themen Umfeldsicherheit und Brand Safety. Künftig will es das soziale Netzwerk Werbungtreibenden ermöglichen, schon bei der Buchung einer Kampagne anzeigen zu lassen, bei welchen Instant-Article-, In-Stream- oder Audience-Network-Partnern ihre Werbung zu sehen sein könnte. Auf diese Weise sollen Kunden kritische Umfelder schon vor Kampagnenstart ausschließen können. Bis Jahresende will Facebook auch eine Rückschau ermöglichen. Werbungtreibende können dann sehen, bei welchen Publihern ihre Anzeigen tatsächlich zu sehen waren.
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Umfeldqualität ist in der Digitalwerbung eines der Themen der Stunde. Neben Youtube stand zuletzt auch Facebook in der Kritik, wo Werbeanzeigen bisweilen in fragwürdigen Umfeldern auftauchen. Jetzt kommt das Social Network den Werbungtreibenden ein Stück weit entgegen.
Drittens will Facebook rigoroser gegen zwielichtige Werbekunden vorgehen. Dafür passt das Unternehmen seine Richtlinien für die Monetarisierung Dritter an. Das Ziel: Klarere Standards schaffen, wer Werbung in Instant Articles oder in Videos im Newsfeed schalten kann. So müssen sich Publisher und Werbekunden nicht nur an die
Community-Standards von Facebook halten, sondern auch an die
Zahlungs- und
Nutzungsbedingungen. Außerdem müssen sie über eine eigene, echte Facebook-Präsenz verfügen. Stellt Facebook eine Verletzung dieser Standards fest, kann der Übeltäter von sämtlichen Möglichkeiten zur Monetarisierung von Content ausgeschlossen werden.
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Das Unternehmen geht außerdem in die Transparenz-Offensive: Um in Sachen Messgenauigkeit voranzukommen, bemüht sich Facebook darum, in den kommenden 18 Monaten in den USA eine Akkreditierung des
Media Ratings Councils (MRC) für Display und Video auf Facebook, Instagram und das Audience Network zu bekommen. Das MRC soll dabei sowohl Impressionen und Sichtbarkeit als auch Facebooks neue Buchungsoption 2-Second-Video-Buying prüfen. Dabei bezahlt ein Werbungtreibender erst dann, wenn ein Video mindestens zwei Sekunden angesehen wurde und dabei 50 Prozent der Pixel sichtbar waren.
Damit adressiert Facebook einige der größten Sorgen, die Online-Marketer derzeit umtreiben. Facebook hat am eigenen Leib zu spüren bekommen, was es bedeutet, wenn Werbungtreibende mit unsauberen Zahlen versorgt werden und wenn Brand Safety zum Problem wird. Noch gut in Erinnerung sind die Diskussionen um fehlerhafte Metriken bei Video Views oder die fortgesetzte Kritik an den vielen Hasspostings oder gewalttätigen Inhalten auf Facebook.
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