Boulevardpresse

Deutsche Ausgabe von "People" will Gegenentwurf zur Klatschpresse sein

"People"-Chefredakteur Tom Junkersdorf
Bauer Media Group
"People"-Chefredakteur Tom Junkersdorf
Die deutsche Ausgabe des US-Magazins "People" will neue Standards im Promi-Journalismus setzen. "People" sei eine "Gegenbewegung" zur sonstigen Boulevardpresse, kündigt Chefredakteur Tom Junkersdorf im "Spiegel" an.
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Der Grundsatz der Marke "People" sei: "Es steht in 'People', und deshalb stimmt es", betont Junkersdorf im Interview mit dem Nachrichtenmagazin. Alle Interviews würden autorisiert, die Texte doppelt geprüft. Das Magazin sei damit eine "Gegenbewegung, zu dem was sonst im Boulevardmarkt passiert: ständiges Bashen von Promis. (...) Wir wollen fair und vertrauenswürdig sein".

Am Kiosk will "People" vor allem mit seinem exklusiven Zugang zu US-Promis punkten: "Deutsche Stars kann man treffen und anrufen. Bei US-Stars gelingt das deutschen Magazinen kaum. Das ist jetzt anders: Wir haben die Handy-Nummer von George Clooney." Die zum Start aus 30 Mitarbeitern bestehende Redaktion werde in engem Kontakt zu den Kollegen in den USA stehen.

Die deutsche Ausgabe von "People", die im Hamburger Bauer Verlag erscheint, geht in diesem Frühjahr an den Start. Die Druckauflage wird bei ambitionierten 300.000 Exemplaren liegen. Lizenzgeber des "weltweit populärsten wöchentlichen Entertainment-Magazins" (Bauer-Presseinfo) ist der US-amerikanische Medienkonzern Time Inc. Nach Verlagsangaben erreicht die Marke "People" weltweit 59 Millionen Konsumenten und verkauft in den USA aktuell wöchentlich 3,5 Millionen Exemplare. Dort erscheint das Blatt seit 40 Jahren. Weitere Lizenzausgaben erscheinen in Griechenland und Australien. In Deutschland konkurriert Bauers "People" in den Leser- und Anzeigenmärkten vor allem mit Titeln wie "Bunte" (Burda) und "Gala" (Gruner + Jahr). dh
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