Zufrieden dürfte Bertelsmann mit der Entwicklung bei seiner Zeitschriftentochter Gruner + Jahr sein. Das Verlagshaus, in dem auflagenstarke Magazine wie "Stern", "Brigitte", "Geo" erscheinen, weist für 2016 wieder einen steigenden Gewinn aus. Die TV-Tochter RTL hatte
bereits Anfang März ein Umsatzwachstum für 2016 verkündet.
"Unsere Geschäftszahlen für 2016 verdeutlichen einmal mehr, dass sich der Konzernumbau bezahlt macht – so profitabel wie heute war Bertelsmann lange nicht mehr", sagt Vorstandschef
Thomas Rabe. Das Umsatzminus bei
Bertelsmann begründet er mit Wechselkurseffekten und Firmenverkäufen. Um diese Faktoren bereinigt sei der Umsatz um knapp 1 Prozent höher ausgefallen als 2015. Den größten Anteil am Gewinn steuerte die
RTL Group mit 720 Millionen Euro bei. Dieser fiel
wie berichtet etwas niedriger aus als im Vorjahr, als das Unternehmen unter dem Strich noch 789 Millionen Euro verdiente. Dafür war die Umsatzentwicklung bei dem TV-Konzern umso überzeugender. Mit 6,24 Milliarden Euro erzielte die RTL Group einen neuen Rekordwert.
In den kommenden Jahren will Bertelsmann weiter in Wachstum investieren. "Wir sind inzwischen erkennbar wachstumsstärker, digitaler, internationaler und diversifizierter; diese Entwicklung setzen wir fort. Hierfür werden wir bis 2020 mehrere Milliarden Euro in unsere Wachstums- und Digitalgeschäfte investieren", kündigt Vorstandschef Rabe an. Bei der internationalen Expansion der Geschäfte werde Bertelsmann neben Brasilien, Indien und China besonders auf die USA setzen, so Rabe weiter.
Mehr zum Thema
Bilanz 2016
RTL Group macht mehr Umsatz aber weniger Gewinn
Dank guter Konjunkturzahlen in Europa und eines florierenden Digitalgeschäfts vermeldet der Medienkonzern RTL Group einen Umsatzrekord von 6,24 Milliarden Euro, ein Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das teilte die Bertelsmann-Tochter am Donnerstag mit.
Gruner + Jahr hat trotz weiterer Umbaukosten die Wende geschafft. Dank wachsender Digitalerlöse gelang im vergangenen Jahr nach einer mehrjährigen Durststrecke wieder ein Plus beim operativen Gewinn (Ebitda) von 4,6 Prozent auf 137 Millionen Euro. Beim Umsatz verbuchte das Hamburger Verlagshaus nach deutlichen Einbrüchen in den Vorjahren nur noch einen Rückgang von knapp 2 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro.
Das wachsende Digitalgeschäft besonders in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich machte Umsatzverluste durch Verkäufe der Verlagstöchter in Österreich und Spanien wett.
Bertelsmann hält seit 2014 alle Anteile an dem Hamburger Verlag G+J. Seitdem treibt der Verlag den digitalen Umbau, aber auch den Ausbau seines Magazin-Angebotes mit neuen Titeln wie "Barbara" und "Stern Crime" voran. m
as/dpa