Bilanz 2014

Pro Sieben Sat 1 erneut mit Rekordzahlen / Kooperation mit Unitymedia

Ziele bis Ende 2015 vorzeitig erfüllt: P7S1-Chef Thomas Ebeling
Pro Sieben Sat 1
Ziele bis Ende 2015 vorzeitig erfüllt: P7S1-Chef Thomas Ebeling
Pro Sieben Sat 1 kann für 2014 erneut Rekordzahlen vorlegen. Der TV-Konzern steigerte seinen Umsatz um 10,4 Prozent auf 2,876 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Recurring Ebitda) ist um 7,2 Prozent auf 874,3 Millionen Euro geklettert, der bereinigte Konzernüberschuss um 10,3 Prozent auf 418,9 Millionen. Das Unternehmen konnte in allen Bereichen wachsen. Für das laufende Jahr rechnet P7S1 wieder mit einem mittleren bis hoch einstelligen Umsatzplus und einem Ergebnis oberhalb des Vorjahresniveaus.
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"Wir haben erneut einen Umsatz- und Ergebnisrekord aufgestellt und unsere 2015er-Ziele vorzeitig erreicht", sagt Thomas Ebeling, Vorstandsvorsitzender von Pro Sieben Sat 1. Ursprünglich war bis Ende 2015 ein Plus von 800 Millionen Euro gegenüber 2010 vorgesehen. Auch bei den Wachstumszielen bis 2018 liegt das Unternehmen über Plan. Bis dahin soll der Umsatz um 1 Milliarde Euro im Vergleich zu 2012 steigen. Schon die Hälfte davon war Ende 2014 erreicht.


Der Umsatz im Segment Broadcasting German-speaking, wird getrieben von den positiven Zahlen im TV-Segment sowie von steigenden Distributionserlösen: Der Umsatz stieg um 3,2 Prozent auf 2,063 Milliarden Euro. Das Recurring Ebitda legte um 3,6 Prozent auf 702,8 Millionen Euro zu. Im Zuschauermarkt konnte P7S1 vor allem dank der jungen Sender Sixx, Pro Sieben Maxx und Sat 1 Gold zulegen. Für 2015 liegen die Hoffnungen jedoch auch auf einer Erholung von Sat 1, das gerade das werktägliche Format "Newtopia" gestartet hat, mit dessen Hilfe das Flaggschiff wieder über die 10-Prozent-Marke klettern könnte.
Die Distributionserlöse sind deutlich gestiegen und dürften vor allem das Ergebnis treiben. Pro Sieben Sat 1 vertreibt die Free-TV-Sender in der hochauflösenden Qualität HD mithilfe von Partnern und generiert so seit einigen Jahren auch Vertriebserlöse - ein Novum im deutschen TV-Markt. Auch die Mediengruppe RTL Deutschland und kleinere Sender gehen diesen Weg. Die Anzahl der Nutzer der HD-Angebote von P7S1 stieg um 25 Prozent auf 5,3 Millionen. Bis 2018 rechnet der Konzern mit einem Anstieg auf bis zu 9 Millionen.

Einen Schub erwartet sich P7S1 von einer Partnerschaft mit Unitymedia. Die Online-Videothek Maxdome wird künftig integraler Bestandteil der neuen TV- und 3Play-Tarife für TV, Internet und Telefonie vonUnitymedia. Die über 7 Millionen Unity Kunden können das neue Angebot ab März 2015 im Abomodell buchen. "Erstmals in Deutschland ist das Abo-Angebot einer Online-Videothek integraler Bestandteil der Tarifstruktur eines Kabelnetzbetreibers", freut sich Conrad Albert, Vorstand Legal, Distribution & Regulatory Affairs von Pro Sieben Sat 1.

Im Segment Digital & Adjacent ist P7S1 im vergangenen Jahr erneut sehr stark gewachsen. Das Digitalgeschäft wuchs um 26,3 Prozent auf 610,7 Millionen Euro. Durch das starke Wachstum in dem Bereich ist der Anteil des klassischen Werbegeschäfts am Gesamtumsatz auf zwei Drittel gesunken. Das Recurring Ebitda im D&A-Bereich stieg trotz weiterer Investitionen um 22,7 Prozent auf 129,3 Millionen Euro.

Der größte Teil des Umsatzes kommt aus dem Digital-Commerce-Geschäft, unter anderem durch die erstmals konsolidierten Portale Weg.de und Ferien.de. 2015 will der Konzern erneut durch Media-for-Equity und -Revenue-Beteiligungen, bei denen er Unternehmens- und Umsatzbeteiligungen gegen Werbezeiten tauscht, wachsen, als auch durch Akquisitionen. Zudem soll die Internationalisierung des Portfolios weiter steigen. Im vergangenen Jahr hat P7S1 internationale Minderheitsbeteiligungen erworben, zum Beispiel an Jawbone in den USA, an Deezer in Frankreich, und Dynamic Yield, Israel.

Auch der Zuwachs im kleinsten Bereich Content Production & Global Sales war stark. Der Umsatz lag bei 202,2 Millionen Euro – ein Plus von 63,4 Prozent. Das Recurring Ebitda legte um 8,5 Prozent auf 19,1 Millionen Euro zu. Vor allem in USA und Großbritannien konnte die Produktionsfirma Red Arrow ihr Geschäft ausweiten. Über 70 Prozent des Umsatzes generiert der Bereich in englischsprachigen Märkten. Für Amazon produzierte die Firma zum Beispiel die zehnteilige Krimiserie "Bosch".

Im laufenden Jahr will der Konzern in allen Bereichen wachsen und dabei Erlösmodelle diversifizieren, um die Abhängigkeit vom deutschen TV-Werbegeschäft weiter zu senken. Pro Sieben Sat 1 will den Aktionären eine Dividende von 1,60 Euro bezahlen. Im Vorjahr lag sie bei 1,47 Euro. Damit werden 81,6 Prozent des Konzernüberschusses ausgeschüttet. pap

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