"Internet for people, not profit", lautet eigentlich Mozillas Devise. Das soll auch so bleiben, glaubt man der Organisation. Allerdings zwingen gestiegene Kosten Mozilla jetzt dazu, seinem Browser Firefox Werbung zu verpassen, wie The Verge berichtet. Konkret handelt es sich um bezahlte Werbelinks, sogenannten Sponsored-Content, die Nutzer in den Pocket-Empfehlungen von Firefox zu sehen bekommen.
Dabei soll es sich
laut Mozilla ausschließlich um Inhalte handeln, die für Nutzer lesenswert sind. Zudem soll die Privatsphäre der Nutzer davon unangetastet bleiben. Auch an Transparenz und Kontrolle durch die Nutzer will Mozilla nicht rütteln. Die gesponserten Werbelinks könnten damit eine Alternative sein, mit der Mozilla über seinen populären Browser Geld einspielt, aber dennoch datenschutz- und nutzerfreundlich bleibt.
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Derzeit sind die Werbelinks schon in den aktuellen Nightly- und Beta-Builds zu sehen. Ab der kommenden Firefox-Version 60, die am Mittwoch ausgerollt werden soll, wird das Feature
laut The Register dann regulär eingebaut – vorerst aber offenbar nur in den USA. Ob Mozilla mit dem Angebot genug Interessenten findet, um sich eine lukrative Einnahmemöglichkeit zu eröffnen, bleibt abzuwarten. Der Wille, das Werbemodell so zu gestalten, dass keine Nutzerdaten benötigt werden, ist jedenfalls aller Ehren wert.
Laut Netmarketshare.com liegt Firefox im Browser-Ranking im Desktop-Bereich aktuell auf Platz drei, knapp hinter dem Internet-Explorer. Deutlich in Führung liegt hier Googles Chrome-Browser. Edge platziert sich knapp vor Safari auf dem vierten Rang.
Jörn Brien (t3n)