Uwe Storch mahnt zu Einigkeit
Uwe Storch, Vorstandsmitglied der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), unterstreicht die Forderung des Verbandes nach einer einheitlichen Währung für Bewegtbild. Erst Anfang September hatte die OWM in HORIZONT Google und andere Player dazu aufgerufen, sich an dem Streaming-Projekt der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) zu beteiligen. "Es kann nur eine Währung geben", sagte Storch vor rund 250 Teilnehmern des AGF-Forums in Frankfurt.
„Der deutsche Markt hat mit den TV-Reichweiten der AGF eine Währung, die es bei aller Kritik zu verteidigen gilt“, so Storch weiter. Die AGF wiederum müsse sich für weitere Anbieter öffnen, wenn sie den Bewegtbildmarkt realistisch abbilden wolle. „Wenn wir den Markt abbilden wollen, dann ganzheitlich“, sagte er. Die OWM sei in Gesprächen mit Google und „optimistisch, dass es eine Lösung gibt.
Die AGF arbeitet seit Jahren daran, Onlinevideo in die Messung einzubeziehen, konzipiert das System dafür jedoch mit den TV-Sendern. Google wiederum bezieht seine Nutzungsdaten über das Media Efficiency Panel der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und hatte in der Vergangenheit keinerlei Interesse daran gezeigt, sich einem Joint Industry Committee wie der AGF, in dem alle Parteien – Agenturen, Kunden, Vermarkter – vertreten sind, anzuschließen. Wie Facebook und andere US-Konzerne setzt Google auf eigene Systeme.
Dass diese Haltung für Deutschland nun überdacht wird, dürfte daran liegen, dass weiteres Wachstum vor allem über Bewegtbild und damit Youtube zu erwarten ist. In Deutschland, als dritt- oder viertgrößtem Wirtschafts- und Werbemarkt der Welt, dürfte an die bislang rein in TV aufgewendeten Budgets jedoch besser heranzukommen sein, wenn sich auch Google der einheitlichen Messung, wie sie die AGF seit Jahrzehnten erbringt, stellt.
Die Konvergenzwährung der AGF kommt jedoch nur langsam voran. Bislang liegen nur getrennte Daten für Online- und TV-Abrufe vor und dies Online auch noch nicht für alle TV-basierten Videos. Anfang 2015 soll das vollintegrierte Planungssystem für die Mediaagenturen bereitstehen. Die schnell wachsenden mobilen Abrufe fehlen jedoch und sollen erst im nächsten Schritt integriert werden.
pap