Facebook-Manager Karl Heinz Hinzen auf dem Bewegtbildgipfel
Immer häufiger diskutiert die Werbebranche über die Qualität der Kreation – vor allem, seitdem sich Adblocker im Web immer größerer Beliebtheit erfreuen. Auch beim HORIZONT Bewegtbildgipfel sprachen Marketingexperten über die Kampagnengestaltung und deren Auswirkungen auf den ROI.
Vor allem die akustische Kreation muss sich verbessern, fordert Matthias Rothensee, Research Director bei Eye Square. Seinen Informationen zufolge können Konsumenten ein Sound Branding nicht mehr so gut der dazugehörigen Marke zuordnen. Die Häufigkeit dieser akustischen Markennennungen habe in Umfragen in den letzten fünf Jahren abgenommen. Als Grund nennt Rothensee vor allem die gestiegene Multiscreen-Nutzung. „Nutzer wechseln 100-mal in einer Stunde zwischen TV und Smartphone.“
HORIZONT Bewegtbild-Gipfel 2015: Die Bilder vom 2. Tag
Dass gute Kreation einen Einfluss auf den Abverkauf hat, findet auch Olaf Schlesinger, Leiter Research bei Screenforce. Er will gar einen signifikanten Zusammenhang gefunden haben und nennt als Beispiel drei Studien in Zusammenarbeit mit Thinkbox, Facit und der Universität Köln. Sein Fazit: Gute Kreation zahlt sich bei Dachmarkenkampagnen besonders auf die Kernmarken-Produkte aus.
Aber wie entwickelt sich die Kreation eigentlich auf sozialen Netzwerken? Gerade bei Facebook wird bekanntlich Bewegtbildwerbung immer wichtiger. Karl Heinz Hinzen, Industry Lead Telco EMEA bei Facebook, sieht die Gefahr, dass Nutzer von zu viel VideoAds in seinem Netzwerk zukünftig genervt sein könnten. „Deshalb ist das Thema Relevanz von hoher Bedeutung“, sagt er in der Diskussionsrunde auf dem Bewegtbildgipfel. Ihm jucke es in den Fingern, einen langen, guten TV-Spot in kleine Häppchen zu zerlegen und die Geschichte auf Facebook über sechs Wochen zu verlängern. Grund sei die gestiegene Mobile-Nutzung und die kleiner werdende Aufmerksamkeitsspanne. ron