Jörg Hausendorf, Konzerngeschäftsleiter Bauer Media Group, sieht Print als Medium, dessen Stärken unverändert von anderen Gattungen kaum erreicht werden können – besonders, wenn es um die Wirkung geht. "Zeitschriften sind kein Nebenbei-Medium wie Radio und Fernsehen", sagte er beim HORIZONT Print-Gipfel in Frankfurt.
"Print ist gnadenlos. Es erfordert die volle Aufmerksamkeit, sonst funktioniert es nicht. Zeitschriften haben keinen Second Screen", sagt er mit Seitenhieb auf TV, das als Gattung verbal immer wieder versucht, Smartphones und Tablets in die zweite Reihe zu schieben. 70 Prozent der Zeitschriften-Leser würden das Medium noch exklusiv nutzen, wohingegen dies nur für 40 Prozent der TV-Zuschauer zuträfe. "Print ist das Aufmerksamkeitsmedium schlechthin."
Print erfordert die volle Aufmerksamkeit, sonst funktioniert es nicht. Zeitschriften haben keinen Second Screen
Jörg Hausendorf
Zudem würden sich die Leser ganz bewusst für ein bestimmtes Magazin entscheiden. Sie selektieren es vor und fällen dann die Kaufentscheidung. "Es ist ein Prozess, der zu einer besonderen Werbewirkung beiträgt", argumentiert Hausendorf. Zeitschriften seien außerdem die "wahren Zielgruppen-Medien". Für jede Zielgruppe gebe es das passende Magazin. Verlage reagierten innovativ und schnell und sind aus seiner Sicht stets nah am Zeitgeist und den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen dran.
Springer-Vorstand Jan Bayer
5 Thesen für die Zukunft von Print
Springer-Vorstand Jan Bayer hat klare Vorstellungen davon, was Print tun muss, um auch in Zukunft zu bestehen. "Wir dürfen uns nicht reduzieren lassen auf Auflagen, Reichweiten und Werbeumsätze", sagte er heute in seiner Keynote auf dem HORIZONT Print-Gipfel in Frankfurt. ...
Auch die Haptik und Bildsprache sowie die Umsetzung von Text macht Hausendorf als große Vorteile von Print aus. All dies führe dazu, dass Zeitschriften zunehmend zu einem Medium werden, das die Konsumenten nutzen, um "Qualitätszeit" zu füllen. "Gut gemachte Magazine haben ihren Weg zum Leser schon immer gefunden und werden ihn auch weiter finden", sagt er.
pap