Axel-Springer-Halbjahresbilanz

Konzernumsatz profitiert weiter von digitalem Rückenwind

Alles wie immer: Springer-Chef Mathias Döpfner hat gut lachen
Alles wie immer: Springer-Chef Mathias Döpfner hat gut lachen
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Mathias Döpfner darf sich an diesem Morgen entspannt zurücklehnen - und wieder einmal bestätigt fühlen. Der digitale Umbau des Axel-Springer-Konzerns, den er in den vergangenen Monaten eifriger denn je vorangetrieben hat, schlägt sich wieder in positiven Zahlen nieder. So blieb das favorisierte Digitalgeschäft auch im ersten Halbjahr der zentrale Treiber für das Wachstum des Unternehmens. Es steuerte 51 Prozent zum um rund 6 Prozent gestiegenen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro bei.

Auch über das Ebitda, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, dürften sich die Berliner freuen: Es kletterte in den ersten sechs Monaten des Jahres ebenfalls deutlich um 10,6 Prozent auf 266,1 Millionen Euro. Bauen kann Springer dabei auf Ergebniszuwächse in allen drei operativen Segmenten: bei den Rubriken, den Bezahlangeboten und in der Vermarktung.

Der Punkt für das größte Wachstum geht in der vorliegenden Bilanz an die Rubrikenangebote: Der Umsatz liegt hier in der ersten Jahreshälfte bei 226,6 Millionen Euro - ein Plus von 15 Prozent. Das Ebitda des Segments erhöhte sich um 24,6 Prozent auf 101 Millionen Euro. Für das stattliche Plus macht Springer selbst sowohl die positive operative Geschäftsentwicklung als auch Konsolidierungseffekte aus der Einbeziehung der irischen Saongroup (Online-Stellenbörsen), der Yourcareergroup (Online-Jobbörse) und erstmalig auch von Yad2 (Rubrikenportal).

Im Segment Bezahlangebote, in dem Springer seit März dieses Jahres alle Geschäftsmodelle fasst, die überwiegend durch zahlende Leser/Nutzer refinanziert werden ("Bild", "Welt", Zeitschriften, Apps wie Runtastic), kletterte der Umsatz leicht um 2,8 Prozent auf 760,2 Millionen Euro, bleibt aber bereinigt mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent auf Vorjahresniveau. Die Vertriebserlöse des Segments fielen um 4,4 Prozent auf 364,7 Millionen Euro. Vertriebspreiserhöhungen und steigende Beiträge digitaler Bezahlangebote machten die inländischen Vertriebserlöse laut Springer allerdings nahezu stabil (minus 0,4 Prozent). Die Werbeerlöse des Segments legten um 5 Prozent auf 329,4 Millionen Euro zu. Hier spiegeln sich vor allem die Effekte der "Bild"-Sonderausgabe zur Fußball-Weltmeisterschaft sowie höhere Werbeerlöse der digitalen Medien und bei "Sport Bild" wider, heißt es aus Berlin. Zudem mache sich im Ebitda von 132,7 Millionen (plus 6,1 Prozent) mittlerweile die Ergebnisbeiträge von N24 und Runtastic sowie der Rückgang der Aufwendungen für den Aufbau neuer digitaler Geschäfte bemerkbar.

Im Segment Vermarktungsangebote - dahinter verbergen sich Geschäftsmodelle, die überwiegend durch zahlende Werbekunden refinanziert werden (Kaufda, Zanox) - erhöhte sich der Umsatz um 9,5 Prozent auf 370,8 Millionen Euro. Das Ebitda stieg um 3,8 Prozent auf 55,3 Millionen Euro - laut Springer trotz höherer Aufwendungen für den Aufbau neuer Geschäftsmodelle.

Und auch das Plus beim Konzernüberschuss - 24,9 Prozent bei 141,6 Millionen Euro - ist für Springer Anlass, recht optimistisch in die Zukunft zu blicken. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand um Vorsitzenden Döpfner weiterhin mit einem Anstieg der Gesamterlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich, das Ebitda soll 2014 im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen. kl



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