Mathias Döpfner kann erneut gute Zahlen präsentieren
Axel Springer kann auch für die ersten neun Monate des Jahres wieder glänzende Zahlen präsentieren: Umsatz und Ergebnis liegen bereinigt klar über den Vorjahreswerten, der Überschuss schnellte gar um fast 60 Prozent nach oben. Vor allem die Investitionen in digitale Geschäfte machen sich bezahlt, während die Werbe- und Vertriebserlöse der klassischen Bezahlangebote schrumpfen.
Insgesamt steigerte Axel Springer seinen Umsatz von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro. Mehr als 52 Prozent des Umsatzes entfallen dabei inzwischen auf die digitalen Aktivitäten des Konzerns, zum operativen Ergebnis tragen die digitalen Geschäftsfelder mittlerweile knapp 70 Prozent bei.
Das Ebitda erhöhte sich um 8,1 Prozent auf 364 Millionen Euro, die Ebitda-Rendite stieg von 16,5 auf 16,7 Prozent. Der Konzernüberschuss kletterte um 58,6 Prozent auf knapp 229 Millionen Euro - hier schlug sich allerdings auch der Erlös aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung des französischen Immobilienportals SeLoger.com nieder.
"Axel Springer macht gute Fortschritte auf dem Weg zum führenden digitalen Verlag", freut sich Springer-Chef Mathias Döpfner: "Der Beitrag unserer digitalen Aktivitäten zum Ebitda steht kurz vor dem Sprung über die Marke von 70 Prozent. Nach erfolgreichen neun Monaten bestätigen wir unsere Ziele für das Gesamtjahr." Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet der Vorstand einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Der Blick auf die Entwicklung der einzelnen Segmente macht allerdings deutlich, dass auch bei Springer nicht alles eitel Sonnenschein ist: Das Segment Bezahlangebote, in dem das Unternehmen seine klassischen Printprodukte wie "Bild", "Welt", Zeitschriften und Apps wie Runtastic zusammengefasst hat, kann sich der allgemeinen Entwicklung der Printmärkte nicht entziehen. Bereinigt um Konsolidierungseffekte schrumpfte der Umsatz des Segments um 2,6 Prozent. Die Werbeerlöse gingen um 1,1 Prozent auf 469 Millionen Euro zurück, die Vertriebserlöse schrumpften auf 557 Millionen Euro. Insgesamt tragen die Bezahlangebote mit 1,13 Milliarden Euro noch mehr als Hälfte zum gesamten Umsatz bei.
Allerdings konnten die digitalen Geschäftsfelder diese Rückgänge mehr als kompensieren. Der Umsatz der Vermarktungsangebote, zu denen Springer überwiegend durch zahlende Werbekunden finanzierte Angebote wie Kaufda und Zanox zählt, legte um 11,8 Prozent auf 565 Millionen Euro zu, das Ebitda stieg wegen verstärkter Investitionen in den Aufbau neuer Geschäftsfelder nur leicht auf knapp 77 Millionen Euro.
Am stärksten legte das Segment der Rubrikenangebote zu, dass seine Erlöse um 20,5 Prozent auf 357 Millionen Euro ausbauen konnte. Hier flossen aber auch Konsolidierungseffekte aus der Einbeziehung der Saongroup, der YourCareerGroup, Yad2 sowie LaCentrale mit ein. Das Ebitda der Rubrikenangebote verbesserte sich um 34,6 Prozent auf 160 Millionen Euro, die Ebitda-Rendite stieg auf knapp 45 Prozent.
dh