Die Fokussierung auf das Digitalgeschäft macht sich für Axel Springer allmählich bezahlt. Der Medienkonzern weist für das Geschäftsjahr 2014 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn ein Plus aus - und begründet das insbesondere mit dem profitablen Wachstum der Digital-Aktivitäten.
Wie Axel Springer am heutigen Mittwoch mitteilte, kletterte der Umsatz im Jahr 2014 um 8,4 Prozent von 2,8 Milliarden Euro auf knapp 3,04 Milliarden Euro. Damit habe der Berliner Medienkonzern seine Umsatzprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr erfüllt. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte hätten die Konzernerlöse um 2,8 Prozent zugelegt.
Auch beim Konzernergebnis steht unter dem Strich ein sattes Plus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent von 454 Millionen Euro auf 507 Millionen Euro. Beim Konzern-EBITDA hätten sich vor allem die steigenden Ergebnisbeiträge der digitalen Aktivitäten - und hier insbesondere der Rubrikenangebote - bemerkbar gemacht. Der Konzernüberschuss legte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 31,9 Prozent auf 235,7 Millionen Euro zu.
Axel Springer ist heute wirklich ein digitaler Verlag.
Mathias Döpfner
Mathias Döpfner kann erneut gute Zahlen präsentieren
An der Bilanz für das Jahr 2014 zeigt sich deutlich, welche Bedeutung das Digitalgeschäft inzwischen für den Axel-Springer-Konzern hat. So ist der Anteil am Konzernumsatz im vergangenen Jahr auf 53,2 Prozent gestiegen. Zum Konzern-EBITDA steuerten die Digital-Aktivitäten sogar 72,1 Prozent bei. Inzwischen erwirtschaftet Axel Springer rund drei Viertel (74,5 Prozent) der Werbeerlöse mit den digitalen Aktivitäten. "Unser Unternehmen hat sich strukturell und kulturell deutlich verändert. Axel Springer ist heute wirklich ein digitaler Verlag. Im laufenden Jahr werden wir weiter konsequent in die digitale Expansion investieren", sagt Springer-Chef Mathias Döpfner.
Während die Werbeerlöse 2014 vor allem Dank der Digitalangebote um 10,8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zulegten, weist Springer bei den Vertriebserlösen erwartungsgemäß ein Minus aus. Diese gingen um 3,1 Prozent auf 735,3 Millionen Euro zurück. Hier zeigt sich, dass die digitalen Bezahlmodelle von "Bild" und "Welt" offenbar die rückläufigen Print-Verkäufe nicht ausgleichen können. Das Angebot "Bild Plus" hat laut Springer bis Dezember gut 253.000 zahlende Abonnenten gewonnen. Bei der "Welt" sei die Zahl der bezahlten Online-Abos auf knapp 58.000 gestiegen.
Unter dem Strich haben alle Segmente zum Umsatzwachstum beigetragen. Bei den Bezahlangeboten, die sowohl Print- als auch Digitalmedien umfassen, kletterte der Umsatz um 2,6 Prozent auf EUR 1.56 Milliarden Euro. Im Segment Vermarktungsangebote erhöhte sich der Umsatz um 10,8 Prozent auf EUR 794,1 Millionen Euro, bei den Rubrikenangebote legte Springer sogar um 27,2 Prozent auf 512 Millionen Euro zu.
Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet Springer weiteres Wachstum. Der Vorstand rechnet damit, dass die Gesamterlöse im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich ansteigen werden. Für das EBITDA rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich.
mas