Spotify-Chef Stefan Zilch setzt künftig auf die Eigenvermarktung
Der Streamingdienst Spotify will sich in Zukunft selbst vermarkten und beendet die exklusive Vermarktung durch die RMS zum Jahresende. "Wir haben gut zusammengearbeitet, es gibt keine Kritik. Aber die Digitalaudio-Vermarktung ist für uns so wichtig, dass wir es nun selbst machen", sagt Stefan Zilch, Geschäftsführer DACH von Spotify.
Zilch lobt die Umsatzentwicklung in den vergangenen zwei Jahren. Im 1. Halbjahr 2015 lag der Umsatz, den die RMS für Spotify eingefahren hat, bereits auf dem Niveau des Gesamtjahres 2014. RMS-Verkaufschef
Alexander Sempf bedauert den Schritt, kommentiert ihn aber als "nachvollziehbar". Derzeit verhandeln beide darüber, ob sie die Partnerschaft in einer nicht-exklusiven Form fortführen.
RMS-Verkaufschef Alexander Sempf
Deutschland ist für Spotify nach den USA und Großbritannien der drittgrößte Markt. Die Vermarktung erfolgt in allen Ländern, in denen der Dienst mit einem eigenen Büro vertreten ist, inhouse. Insofern will Zilch die Trennung von der RMS auch als Schritt interpretiert sehen, die Modelle anzugleichen. "Wir haben eine internationale Strategie und sind ein globaler Konzern", sagt er.
Die Digitalaudio-Vermarktung ist für uns so wichtig, dass wir es nun selbst machen.
Stefan Zilch
Bei Spotify wird die Verantwortung für die Audiovermarktung direkt bei Zilch liegen. Ob es perspektivisch einen eigenen Director Audio Sales geben wird, ist unklar.
Spotify war für die RMS ein Vorzeigekunde. Sempf betont jedoch, dass das Portfolio stark wächst und der Verlust zu verkraften sei. Die RMS bleibe bei ihrer Strategie, jeden zu vermarkten, der professionellen Online-Audiocontent hat. "Wir stehen jedem offen", sagt er. Die Kooperation war im Gesellschafterkreis nicht unumstritten. Die RMS hat die Trennung am Freitag an die Gesellschafter kommuniziert.
pap