Andreas Kümmert

Sänger antwortet nach ESC-Rückzieher seinen Kritikern

Andreas Kümmert teilt Moderatorin Barbara Schöneberger seine Entscheidung mit, nicht zum ESC nach Wien fahren zu wollen
NDR/Willi Weber
Andreas Kümmert teilt Moderatorin Barbara Schöneberger seine Entscheidung mit, nicht zum ESC nach Wien fahren zu wollen
Es war einer der Aufreger der vergangenen Woche: Eigentlich hatte Andreas Kümmert den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest gewonnen. Weil er die Wahl nicht annahm, stürzte viel Kritik auf den Sänger ein. Nun wehrt er sich via Facebook.
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Für viele galt Kümmert schon im Vorfeld der Vorausscheidung als Favorit. Und das nicht nur, weil er sehr gut singt. Der 28-Jährige lässt sich außerdem nicht gerne in mediengerechte Raster zwingen. Das merkte man schon, als er 2013 bei der Castingshow "The Voice of Germany" gewann. Vielen Zuschauern, denen die glattgebügelten Musiker der TV-Casting-Ära zuwider sind, schätzen das.

Letzten Donnerstag ging Kümmert tatsächlich als Sieger aus dem deutschen Vorentscheid für den ESC hervor. Zu dem europäischen Gesangswettbewerb nach Wien fahren wollte er jedoch nicht - dazu fühle er sich nicht in der Verfassung, sagte er zur allgemeinen Überraschung nach Bekanntgabe des Ergebnisses. Stattdessen gab er seinen Titel an die Zweitplatzierte Ann Sophie weiter, die nun statt Kümmert Deutschland am 23. Mai beim ESC vertreten wird.

Viel wurde hinterher spekuliert, was Kümmert zu dieser Entscheidung getrieben hat. Seine Plattenfirma Universal Music zeigte sich selbst überrascht: "Genauso wie alle anderen Beteiligten hat sie auch uns unvorbereitet getroffen. Der ESC war Andreas' Wunsch und eine wahre Herzensangelegenheit für ihn." Thomas Schreiber, Unterhaltungschef bei der ARD und außerdem Koordinator der Sendeanstalt für den ESC, sagte gegenüber der "taz": "Als Künstler war Andreas Kümmert nicht überfordert, sondern großartig. Wenn er sich selbst überfordert hat, dann als Mensch."

Andreas Kümmert lehnt Wahl zum ESC-Vorentscheid ab

Nun meldete sich Kümmert öffentlich zu Wort. Auf seiner Facebook-Seite, die neben seinem Namen die Bezeichnung "Singer and Songwriter" im Titel trägt, äußerte er sich zum Hass gegen ihn, der sich in den vergangenen Tagen im Internet Bahn brach. Viele Fans hatten ihn für seinen Rückzieher scharf kritisiert. "Diese Beschimpfungen sind wirklich unterste Schublade", so Kümmert. "Glaubt ihr allen ernstes ich würde nun aufhören, nur weil das ein paar Leuten nicht passt?! Weit gefehlt! Ich bin Musiker, und genau das wird sich nie ändern!", heißt es in dem Statement weiter.

Kümmert

Aus dem Kommentar lässt sich auch herauslesen, dass Kümmert in der Tat mit der hiesigen Medienöffentlichkeit seine Probleme hat: "Eure Äußerungen bestätigen mir meine Meinung zu dieser Gesellschaft. Ihr passt alle perfekt in diesen Apparat!!!!" Für seine Fans hat er besänftigende Worte parat: "An alle, die zu mir stehen! Keep on rockin'. Wir sehen uns!" ire
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