Der Twitter-Account des ZDF
Der Second Screen gehört für viele Fernsehzuschauer mittlerweile ganz selbstverständlich dazu - in den sozialen Netzwerken wird parallel zum TV-Konsum geteilt, gelästert und gelobt. Twitter und Facebook werden für die Sender damit zu einem bedeutenden Instrument der Zuschauerbindung. Am besten mit seinen Zuschauern kommuniziert ausgerechnet das oft als Rentnersender geschmähte ZDF. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Agentur für Influencer Marketing Webguerillas hervor.
Das ZDF schaffte im Gesamtranking der acht größten deutschen Fernsehsender vor allem durch seinen Twitter-Kanal den Sprung auf Platz 1. Der öffentlich-rechtliche Sender bekam im Untersuchungszeitraum bei Twitter die meiste Zustimmung in Form von Retweets, Replies und Mentions. Mit 638.680 Followern (Stand jeweils 30. Juni 2015) hat der Sender zudem die zweithöchste Anzahl an Followern bei Twitter.
Die mit Abstand größte Anzahl von Followern sowohl bei Twitter als auch bei Facebook hat Pro Sieben: Bei Twitter kommt der Sender auf 1,32 Millionen Follower, bei Facebook auf 1,83 Millionen Fans. Außerdem ist Pro Sieben der aktivste Sender im Social Web: Kein Programm postet mehr und reagiert schneller auf User-Kommentare. Dass es im Ranking von Webguerillas trotzdem nicht für Platz 1 gereicht hat, liegt in erster Linie an der vergleichweise geringen Viralität der geteilten Inhalte. Das Engagement der Fans liegt gemessen an der Zahl der Follower unter dem dem Durchschnitt.
Auf Platz 3 schafft es die kleine Schwester von Pro Sieben, Kabel Eins: Der Sender hat laut Webguerillas den besten Facebook-Kanal, zeigt aber deutliche Schwächen bei Twitter. Dafür überzeugte Kabel Eins mit der besten Engagement-Rate aller Sender in der Untersuchung.
Sat 1 und Das Erste landen im Mittelfeld, RTL 2 und Vox kommen in den sozialen Netzwerken in allen Bereichen auf eher unterdurchschnittliche Werte. Am schlechtesten schneidet RTL ab: Der langjährige Marktführer bei den jungen Zuschauern verfügt zwar über die zweitgrößte Facebook-Community und die drittgrößte Zahl von Followern bei Twitter, entwickelt dort aber nur vergleichsweise wenig Aktivitäten. Die Folgen: Die Community wächst nur langsam, die Inhalte werden vergleichsweise selten geteilt und das Engagement der Nutzer ist nur schwach ausgeprägt.
Das ZDF hat im Social Web die Nase vorn
"Der Triple A-Check lässt bei allen TV-Sendern noch deutlich Luft nach oben. Keiner der untersuchten Marken erreicht auch nur annähernd den Bestwert", erklärt David Eicher, Geschäftsführer der Webguerillas. "Das überrascht: In Zeiten des veränderten Medienkonsums, von Second Screen und einer wachsender Konkurrenz aus der digitalen Welt ist es natürlich essentiell, im Social Web zu punkten."
Webguerillas-Analyse
"Die Welt" ist im Social Web am erfolgreichsten
"Die Welt" kommuniziert von den großen Zeitungen im Social Web am besten mit ihren Lesern. Das geht aus einer Analyse von Webguerillas hervor. Die Tageszeitung von Axel Springer kann von allen Abozeitungen im Internet auf die größte Fangemeinde bauen. ...
Für die Analyse wertete Webguerillas 22 Kennzahlen wie Response Rates, Response Time, Engaement-Rate oder das relative Wachstum für die zwei wichtigsten Social Media-Plattformen Facebook und Twitter aus und verdichtete die Ergebnisse zu vier Kernwerten: "Brand Punch" zeigt das Engagement der Marke im Social Web auf. "Brand Awareness" gibt Auskunft über die Größe und die Aktivität der Marken-Community. "Brand Applause" steht für die Zustimmung der User – zum Beispiel durch Likes oder Shares und "Amplification" bezeichnet die Viralität des Contents – also wie schnell oder leicht sich Inhalte im Netz verbreiten. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von Juli 2014 bis Juni 2015.
dh